EN-Kreis. DRK probt für den Ernstfall: Explosion im Freibad simuliert
EN-Kreis. · 50 Schauspieler mimten in Wetter Verletzte. Für die Helfer eine schwierige Situation.
Es qualmt, überall liegen Verletzte, die verzweifelt um Hilfe rufen. Für die Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes zeigt sich am Samstag eine Spur der Verwüstung im Freibad in Wetter. Mehr als 50 Laienschauspieler simulierten dort, wie es aussehen könnte, wenn es im Freibad zu einem Unglück wie einer Explosion kommt. Sie waren zum Teil bis ins Detail geschminkt, erhielten so Verletzungen, die äußerst realistisch aussahen. Beim DRK gibt es für solche Zwecke eine eigene Abteilung, die der realistischen Unfalldarstellung. Die Mitglieder gaben den Schauspielern gleich noch genaue Anweisungen mit, wie sie sich zu verhalten hatten, wenn sie von den Rettungskräften angesprochen werden. 30 der 50 Schauspieler sollten verletzt sein – acht schwer, acht leicht und 14 mittelschwer. Die anderen sollten sich auf dem Gelände verteilen, mal den Hilfsbereiten spielen, mal den Hilflosen und mal den Aufgelösten, damit die DRK-Einsatzkräfte eine möglichst reale Katastrophenschutzübung durchführen konnten.
Ein Fall für die Einsatzeinheit 02, die aus Ehrenamtlern besteht und immer bei Großschadenslagen einspringt. Bei normalen Notrufen werden meist zwei Mitglieder losgeschickt, damit sie sich um die Verletzten kümmern, sie betreuen und beruhigen.
Die Ehrenamtlichen wussten nicht, wann die Übung stattfindet
Doch zwei Personen sind bei einer so großen Katastrophenlage, wie sie am Samstag simuliert wurde, nicht ausreichend. Da musste schon die gesamte Einheit ausrücken. Unterstützt wurden sie von der Rettungshundestaffel, die am Ende auch noch ihren Einsatz erhalten sollte. Denn plötzlich hieß es: Zwei Personen werden vermisst. „Genau für solche Meldungen sind wir ausgebildet“ erklärt Hariet Walle, stellvertretende Leiterin der Rettungshundestaffel des DRK Sprockhövel. Rettungshundeteams bestehen immer aus einem Hund und seinem „menschlichen Vorgesetzten“, dem Teamführer. „Wir verfügen über sogenannte mantrailer, also Hunde die eine menschliche Geruchsspur verfolgen können sowie über Flächensuchhunde“, erklärt die stellvertretende Leiterin.
Solche sogenannten Katastrophenschutzübungen muss das DRK zweimal im Jahr durchführen. „Der Kreis ist zuständig für die Einheiten. Und auch wir müssen uns von der Einsatzfähigkeit überzeugen“, erklärt DRK-Pressesprecher Marc Friedrich. Die Übungen seien ein wichtiger Bestandteil aller Helfer. Die Führungskräfte könnten etwa die Koordination ihrer Mitarbeiter üben und die Einsatzkräfte ganz generell die Abläufe.
Die DRK-Einsatzkräfte wussten lediglich, dass am Samstag eine Übung stattfindet, aber nicht die Uhrzeit der Alarmierung und wie die Gefahrensituation genau aussieht.
Nachdem die ersten Rettungskräfte im Freibad angerückt waren, bemerkten sie schnell, dass sie dort nicht alleine weiterkommen und Verstärkung brauchen. Eine kurze Rückmeldung an die Leitstelle war nötig. Also wurde durchgegeben, dass es sich um eine Großschadenslage handelt, in dessen Folge dann die ehrenamtlichen Helfer alarmiert werden konnten. Diese sammelten sich erst bei der Wache, um dann gemeinsam zum „Explosionsort“ in Wetter fahren zu können. „Bei unseren Einheiten ist alles dabei, die Leute haben verschiedene Ausbildungen“, erklärt Friedrich. „Von Sanitätern über Rettungssanitätern bis hin zu Betreuern, die eine psychische Erstversorgung übernehmen können, wir sind gewappnet.“
Eine Herausforderung für die Helfer war nach der medizinischen Erstversorgung auch die Verteilung auf die umliegenden Krankenhäuser. „Wenn eine Notaufnahme mit 30 Verletzten gleichzeitig konfrontiert wird, die zum üblichen Betrieb dazukommen, kann das zur Überforderung führen“, so Friedrich.