Erwin Lutterkort: seit 50 Jahren ein Gartenfreund

Die Gartenfreunde Sprockhövel haben ihren Vorsitzenden Erwin Lutterkort für sein langjähriges Engagement ausgezeichnet.

Niedersprockhövel. Der Ausblick kann sich sehen lassen. Über ein kleines Tal schaut Erwin Lutterkort von seinem terrassenförmig angelegten Garten auf ein Waldstück und Richtung Niederstüter. Die Sonne scheint. „Das richtige Wetter für Gartenarbeit“, sagt der 75-Jährige, „nur morgens ist es noch ein bisschen zu kalt. Aber das wird.“

Früher habe ihn die Kälte nicht gestört. „Aber man wird halt älter“, räumt er ein. Ein Leben ohne Garten, das kann er sich aber kaum vorstellen. „Ich bin doch damit groß geworden.“

Andere Worte würden auch überraschen bei dem Mann, der vor 50 Jahren Mitglied bei den Gartenfreunden Sprockhövel wurde und den 800 Mitglieder starken Verein jetzt seit sechs Jahren führt. Ein Vorsitzender mit Vorbildfunktion.

„Früher haben wir von unserem Garten noch richtig gelebt“, erinnert er sich. Ob Kartoffeln, Tomaten, Kräuter und ein Gewächshaus — „auch heute habe ich noch von allem ein bisschen“, sagt Lutterkort.

Das Vereinswesen habe sich allerdings gewandelt. „Früher war es einfacher, Nachwuchs für das Hobby zu interessieren.“ Lutterkort trat mit 26 Jahren dem Verein bei — mittlerweile eine Seltenheit. Wenn er heute von „jüngeren“ Mitgliedern spricht, dann meint er die Generation „50 plus“. An die ganz Jungen heran zu kommen, sei schwierig. „Obwohl ich glaube, dass gerade für junge Familien ein Garten schon wieder größere Bedeutung gewinnt“, sagt Lutterkort. „Die Zeit zu haben, sich auch darum zu kümmern, ist aber ein Problem.“

Auch der gelernte Maschinenschlosser kennt die Situation. Früher arbeitete er in der Verwaltung mehrerer Firmen — unter anderem in Oberhausen. „Die wollten immer, das ich umziehe. Für die war das hier ja schon Sauerland.“ Seinen Garten aufzugeben, kam für ihn allerdings nie in Frage. „Also bin ich gependelt, aber das hat mich schon gestört. Abends blieb kaum noch Zeit für den Garten, acht Jahre lang ging das so“, erinnert er sich.

Diese Probleme sind aber Vergangenheit. Wenn der 75-Jährige nicht gerade im Büro sitzt, um Papierkram für seinen Verein zu erledigen, verbringt er heute jede freie Minute im Freien — und genießt die schöne Aussicht.