Frage an die Bürger: Wo sollte die Polizei blitzen?

Auch Sprockhöveler Bürger können in dieser Woche Hinweise auf mögliche Messstellen für Tempokontrollen geben.

EN-Kreis. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei in Nordrhein-Westfalen 634 Tote im Straßenverkehr — 84 mehr als im Jahr davor. In 235 Fällen geht die Polizei davon aus, dass die von beteiligten Fahrern gewählte Geschwindigkeit Ursache für den tödlichen Unfall war. Unter anderem sollen daher landesweite Tempokontrollen im Rahmen einer Kampagne unter dem Titel „Brems Dich — rette Leben“ dazu beitragen, dass Autofahrer verantwortungsbewusster fahren.

Nach einer ersten Aktion im Februar soll jetzt ein weiterer 24-stündiger „Blitzmarathon“ als Aktionstag wachrütteln und auf das Thema aufmerksam machen. Bei dieser zweiten Auflage, die am 3. und 4. Juli stattfinden wird, möchte die Polizei die Bürger einbinden.

„Die Bürger erleben in ihrem Umfeld, dass oft rücksichtslos und zu schnell gefahren wird. Deshalb können sie jetzt ganz konkret Hinweise geben, wo ihrer Meinung nach Geschwindigkeitskontrollen nötig wären“, erläutert der Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr, Polizeioberrat Klaus Menningen, den Hintergrund der Aktion.

Die Bürgerbefragung dauert noch bis morgen früh um 6 Uhr. Vorschläge können per E-Mail eingereicht werden. Am heutigen Dienstag hat die Polizei zusätzlich in der Zeit von 8 bis 18 Uhr ein Bürgertelefon geschaltet (siehe Kasten).

„Wir werten die Vorschläge aus und werden sie in die Planung für den Blitzmarathon einbauen“, verspricht Klaus Menningen. Außerdem sollen die Meldenden eingeladen werden, an der Kontrolle an „ihrer“ Messstelle teilzunehmen. Allerdings kann die Polizei nicht alle Vorschläge berücksichtigen. „Wir werden uns aber mit allen Hinweisen beschäftigen“, sagt Menningen zu.

Im Kampf gegen nicht angepasste Geschwindigkeit als Unfallursache Nummer eins setzt die Polizei auf massiven Druck gegenüber den Autofahrern. „Jeder soll das Gefühl haben, dass er überall und zu jeder Zeit geblitzt werden kann“, heißt es in einer Veröffentlichung. Dazu kommen Aufklärungsaktionen wie die Aktion „Crash Kurs NRW“.

„Wir als Polizei EN wollen die Menschen vor schweren Unfallfolgen durch zu hohe Geschwindigkeit schützen. Wir warten nicht auf Verkehrstote. Wir sind vorher da“, unterstreicht Klaus Menningen die Motivation seiner Kollegen beim Blitzmarathon.