Friedhof: Rasenfeld statt Blumenschmuck
Weil heute anders als früher beerdigt wird, ändert sich auch die Satzung des Friedhofs.
Herzkamp. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Formen der Bestattung. Daraus hat die evangelische Kirchengemeinde Herzkamp die Konsequenzen gezogen: Weil die Zahl der Urnenbeisetzungen immer mehr steigt und deshalb voraussichtlich deutlich weniger Fläche benötigt wird, sollen im neuen Teil auf der Sportplatzseite des Friedhofs künftig keine neuen Grabstätten mehr verkauft werden. Eine Nachbelegung bleibt natürlich möglich. „Aber so wird irgendwann nach meiner Amtszeit die Fläche frei sein“, erklärt Kai Hegemann bei der Gemeindeversammlung.
Die erst kürzlich verabschiedete neue Friedhofssatzung ermöglicht zudem zwei neue Grabformen. Einerseits sind jetzt Erdbestattungen in einem Rasenfeld mit zentraler Gedenktafel möglich, die der Problematik der Grabpflege Rechnung tragen. Andererseits werden jetzt in der Nähe des Ehrenmals Wahlgräber für Urnenbestattungen angeboten, die auf einer Fläche von einem Quadratmeter Platz für zwei Urnen bieten. Ein weiteres Ergebnis der Versammlung: Der Grabstein des früheren Pfarrers Marcks soll aufgearbeitet und an anderer Stelle dauerhaft aufgestellt werden.
„Wir haben einen schönen Friedhof, der bei der Dorfbegehung sogar schon einen Preis gewonnen hat“, sagte Pfarrer Kai Hegemann, wandte aber auch ein, dass er zu dem Thema Friedhof viele Wissenslücken bei den Herzkampern ausgemacht habe. So wisse längst nicht jeder, dass auf dem Herzkamper Friedhof auch Auswärtige bestattet werden können und dass die gesamte Finanzierung nicht aus Kirchensteuern, sondern ausschließlich über die Gebühren erfolgen müsse.