Neues Gemeindezentrum auf dem Spielplatz in Herzkamp?
Der Neubau soll neben der Kirche entstehen. Um das Projekt zu finanzieren, müssten das Pfarrhaus und das Vereinsheim verkauft werden.
Herzkamp. Ein wichtiges Thema der Bezirksversammlung der Evangelischen Gemeinde Herzkamp am Donnerstagabend war das künftige Gebäudekonzept. Seit etwa eineinhalb Jahren beschäftigt sich die Leitung der Evangelischen Kirchengemeinde Herzkamp wieder mit der Frage, ob es möglich und sinnvoll wäre, neben der Kirche ein neues Gemeindezentrum zu bauen. Der Neubau könnte das Vereinshaus und das Pfarrhaus ersetzen und wäre, da ist man sich sicher, in der laufenden Unterhaltung deutlich billiger als die alten Gebäude.
Ganz neu ist die Idee nicht. Schon 1973 hatte das Landeskirchenamt, das in solchen Angelegenheiten immer ein Wörtchen mitzureden hat, einen solchen Schritt empfohlen. Im vergangenen Jahr ergab auch eine neue Studie, dass ein derartiges Projekt, für das immer noch die gleichen inhaltlichen Argumente sprechen wie vor 38 Jahren, prinzipiell machbar und finanziell lohnend sein würde.
Trotzdem gehen die Verantwortlichen in der Gemeinde sehr behutsam an die Sache heran. Nicht nur, weil ein Neubau direkt neben der denkmalgeschützten Kirche besondere Sorgfalt erfordert, sondern auch, weil für das neue Gemeindezentrum das Grundstück des jetzigen Spielplatzes benötigt wird, will man gründlich planen. „Bevor der Bau konkret wird, möchten wir die Nachbarn befragen. Auch die Frage, was mit dem Spielplatz passiert und wie ein Ausgleich geschaffen werden kann, wird sicherlich ein Thema sein”, sagt Pfarrer Kai Hegemann.
Fraglich ist noch, ob die vorgesehene Fläche überhaupt bebaubar ist. Wie Kai Hegemann berichtete, bezeichnet das Baubürgerbüro, das sich mit einer Bauvoranfrage der Gemeinde beschäftigt hat, das Vorhaben zwar als prinzipiell machbar, hat derzeit aber noch „erhebliche Bedenken”.
Zur Finanzierung des neuen Gemeindezentrums will die Gemeinde das Pfarrhaus und das Vereinsheim verkaufen. „Wenn wir den Neubau nicht bekommen, müssen wir viel Geld in das alte Vereinsheim stecken, um es weiter nutzen zu können”, verdeutlicht Kai Hegemann die Alternative. Von der Entwicklung nicht betroffen ist der Kindergarten. Er soll weiterhin in der Nähe der Schule bleiben.
Bei den Gemeindemitgliedern hielt sich die Begeisterung über die Pläne in Grenzen. „Es ist zwar eine lobenswerte Vorstellung, aber wo sind denn heute die Menschen, die das Gemeindezentrum in Zukunft nutzen sollen?”, fragte Ruthild Mundt.
Junge Leute zur Mitwirkung zu gewinnen, sei derzeit schwierig, weil viele beruflich stark gefordert seien und nur noch die Nächte und die Wochenenden in Herzkamp verbringen, nahm Kai Hegemann die Abwesenden in Schutz.
In einem nächsten Schritt sollen nun in einem Bauantrag konkretere Pläne vorgelegt werden, in denen beispielsweise die Außenmaße des Gebäudes deutlich werden. Am Ende des ganzen Verfahrens wird dann eine Entscheidung des Presbyterium stehen.