Frust auf dem Bauernmarkt
Ins Wasser gefallen: Dauerregen und Ärger über die Organisation – die Stimmung auf dem Markt war so kühl wie die Temperaturen.
Niedersprockhövel. Es hätte so schön sein können. Geplant waren unter anderem Kutsch- und Treckerfahrten und natürlich Hoftiere, die an der Hauptstraße für Bauernhof-Stimmung sorgen sollten. Die Rede ist vom traditionellen Bauernmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag, der gestern für regen Besucherandrang sorgen sollte. Stattdessen fiel die Veranstaltung buchstäblich ins Wasser, strömender Regen und Windböen machten den Anbietern schon zu Beginn schwer zu schaffen.
Fünf Mal zuvor hatte die vom Bauernmarktverein Sprockhövel und der Wirtschaftlichen Interessensgemeinschaft Sprockhövel organisierte Veranstaltung jeweils am zweiten Märzsonntag stattgefunden - jeweils bei deutlich besserem Wetter. "Dieses Jahr hat die WIS den Termin kurzfristig geändert. Letzte Woche hätten wir gutes Wetter gehabt", ärgerte sich Heike Knippschild vom Bauernmarktverein über die Änderung.
Viele der 14 Mitglieder des Bauernmarktvereins, die nicht nur frische Erzeugnisse vom Bauern, sondern auch Handgefertigtes wie zum Beispiel Osterdeko dabei hatten, mussten frühzeitig abbauen. "Sie können ja bei dem Regen und Wind keine Pavillons aufstellen, die würden ja sonst wegfliegen", stellte Knippschild fest. Andere waren besser gerüstet und standen im festen Wagen.
Aber auch die Organisation sorgte in diesem Jahr bei vielen Ausstellern für Stirnrunzeln. "Das ist der absolute Witz. Die Straße sollte schon um halb elf gesperrt werden. Außerdem wurde der Strom nicht gelegt und der Elektriker ist nicht erreichbar", machte Wolfgang Best, vom Bauernmarktverein, seinem Ärger am Morgen Luft.
Die Anbieter behalfen sich mit Strom von den Anwohnern und kochten Kaffee, um die Gemüter zu beruhigen und sich aufzuwärmen. Doch auf Kauflustige wartete man so gut wie vergebens.
"Wir werden wahrscheinlich auch gleich abbauen", kündigte Knippschild gegen Mittag an. "Im nächsten Jahr wollen wir wieder den zweiten Märzsonntag für den Markt haben. Bei so einem Wetter hat man zu großen finanziellen Schaden", ergänzte sie. Auch die Geschäfte, die um 13 Uhr öffneten, machten kaum Gewinn. "Ich kann verstehen, dass die Bauern sauer sind. Aber Wetter ist nicht beeinflussbar", sagt Reinhard Teich von der Interessengemeinschaft, die den neuen Termin dennoch beibehalten will.