Großer Jubel bei der SPD
Auch im Wahlbezirk 105 haben SPD und Grüne eine deutliche Mehrheit. Die FDP gewinnt.
Sprockhövel. Kurz vor 18 Uhr herrscht noch reger Betrieb im Wahllokal im Bürgerbüro Haßlinghausen. Zu Präsentation im Sitzungssaal kommt dann aber niemand. Auch die Vertreter der Parteien glänzen lange durch Abwesenheit — als hätten sie geahnt, dass die Ergebnisse nur zögerlich eintrudeln. Erst um 18.39 Uhr trifft das erste Ergebnis aus dem Feuerwehrgerätehaus Horath ein: CDU 46,2 Prozent — ein echter Ausreißer an diesem Abend.
Knapp eineinhalb Stunden nach Schließung ist immer noch nicht die Hälfte der Ergebnisse aus den Wahllokalen eingegangen. Zu der Zeit sind die Mitglieder der SPD schon auf dem Weg zu ihrer Wahlparty in der Awo-Begegnungsstätte an der Kleinbeckstraße. Dort trifft um kurz nach 20 Uhr Rainer Bovermann ein. Von den anwesenden knapp zwei Dutzend Parteifreunden wird er mit Applaus und Bravo-Rufen empfangen.
„Ich freue mich über ein sensationell gutes Ergebnis“, lautet sein erstes Fazit. Etwas nachdenklicher sagt er: „Die SPD hat nach der historischen Niederlage im Jahr 2005 das Vertrauen der Bürger zurückgewonnen.“ Für seine künftige Arbeit im Landtag, in den er jetzt zum dritten Mal einzieht, freut er sich darauf, nach zunächst fünf Jahren Opposition und fünf Jahren Minderheitsregierung jetzt mit einer stabilen Mehrheit arbeiten zu können.
„Sehr zufrieden“ äußerte sich auch Paul Frederik Lang, der Direktkandidat der Grünen. Er ist mit Listenplatz 36 zwar nur auf einem Nachrückerplatz, freut sich aber darauf, dass er mit seiner Partei weiterhin inhaltliche Arbeit leisten kann.
Im Wahlbezirk 105, zu dem auch Sprockhövel gehört, entsprechen die Zahlen den Verhältnissen im Land. SPD und Grüne haben zusammen 55,1 Prozent der Stimmen gewonnen — bei Gewinnen der SPD und leichten Verlusten der Grünen. Bei der vergangenen Wahl waren es 53,3 Prozent gewesen. Die CDU hat dagegen 8,6 Prozent verloren und steht nur noch bei 20,4 Prozent der Stimmen.
Den zweitstärksten Zuwachs verzeichnet die FDP, die aktuell 2,6 Prozent zulegt und jetzt mit 10,4 Prozent wieder zweistellig dasteht.
Die Linken verlieren die Hälfte ihrer Wähler und kommen nur noch auf 2,2 Prozent nach 4,3 Prozent beim letzten Mal. Die Piraten schaffen auf Anhieb 7,5 Prozent.