Grundschüler machen sich mit Berufen vertraut

Beim 21. Stöbertag durften Viertklässler Unternehmen besuchen und Wissenstests absolvieren.

Foto: Stefan Fries

Sprockhövel. „Schauspieler, Sänger oder Fußballstar“, lauten in vielen Fällen die noch nicht allzu ausgereiften Antworten heutiger Grundschüler auf die Frage nach ihrem späteren Berufswunsch. Dass es auch andere, ähnlich interessante Möglichkeiten gibt, durften die Viertklässler der Sprockhöveler Grundschulen am Dienstag beim traditionellen Stöbertag erfahren. Mit knallgelben Aktionskappen ausgestattet prägten die Schüler am Vormittag unter dem Motto „Kinder mischen mit“ das Stadtbild.

Den insgesamt 189 Schülern wurden in fünf- bis achtköpfigen Kleingruppen 39 verschiedene Betriebe aus Sprockhövel, Gevelsberg und Hattingen präsentiert. Nach dem Zufallsprinzip wurden die Neun- und Zehnjährigen aufgeteilt und durften die Berufswelt von jeweils bis zu vier hiesigen Unternehmen kennenlernen. Mit Feuereifer und jeder Menge Wissbegierde waren die Arbeitnehmer von Übermorgen bei der Sache und erfuhren, was sich tagtäglich in den Unternehmen abspielt.

„Ich finde es ganz toll, dass es solch eine Möglichkeit gibt. Auch für mich selbst sehr interessant“, verriet Claudia Moscatiello, eine von 45 ehrenamtlichen Begleiteltern, dass ihr Betreuungsdienst in ihrem Fall nicht ganz uneigennützig ausfiel. „Find ich super“, meinte auch Tochter Laura Moscatiello und ergänzte, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch gar keine Idee habe, was sie später einmal machen will. Besonders angetan war die Schülerin der Haßlinghauser Grundschule vom Besuch im Raiffeisenmarkt, da sich hier jede Menge um Pferdezubehör und Tierfuttermittel drehte. Hier wurde die Stöbergruppe von Marktleiter Daniel Gambalat empfangen, der mit einer Lagerführung aufwartete und den Schülern das Futtermittelangebot des Markts präsentierte.

„Wir beteiligen uns schon seit vielen Jahren an dem Projekt, um den Kindern die Landwirtschaft näherzubringen und zu zeigen, wo das Getreide herkommt“, erklärte Daniel Gambalat. Er führte die Viertklässler zu den imposanten, acht Meter hohen Getreidesilos, dem eine filternde Getreide-Bearbeitungsmaschine angeschlossen ist. Dabei erfuhren die Kinder, dass das bearbeitete Getreide häufig sogar von den gleichen Bauern als Futtermittel zurückgekauft werde und dass neben den 70 umliegenden Reiterhöfen sogar der Wuppertaler Zoo zu den Kunden gehöre. Außerdem lernte der Nachwuchs die unterschiedlichen Getreidesorten kennen. „Ich finde das hier besonders interessant, weil ich eine Pferdeexpertin bin“, war auch die Haßlinghauser Schülerin Jana Hüppop von der vielfältigen Führung begeistert und zeigte sich beim zwischenzeitlichen Getreidewissenstest als besonders geschult.

Seinen Fotoapparat mitgenommen, um das Ganze journalistisch festzuhalten, hatte Mitschüler Vincent Gondorf. Der Schüler war sich vom vorangegangenen Besuch beim Sprockhöveler Bauhof besonders begeistert und schwärmte von einem riesigen, 400 Tonnen fassenden Salzsilo. „Hier durften wir sogar mit den Kehrmaschinen mitfahren“, erzählt der Viertklässler, den es im weiteren Verlauf des außergewöhnlichen Schultages auch noch in die Bären-Apotheke führen sollte, wo das eigenständige Mischen von Cremes auf dem Programm stand.