Offen gesagt Hartmut Ziebs (CDU): „Der Rücktritt von Armin Laschet ist konsequent“

EN-Kreis · Bei der jüngsten Bundestagswahl verpasste Hartmut Ziebs im Wahlkreis 139 im nördlichen EN-Kreis mit 24,6 Prozent der Erststimmen den Einzug ins Parlament (SPD-Kandidat Axel Echeverria erhielt 35,4 Prozent). In der WZ spricht Ziebs über den Wahlabend, seine Meinung zum Rücktritt von Armin Laschet, die Ampel und seine Pläne für die Zukunft.

Die Enttäuschung am Wahlabend des 26. September, hier im Vereinshaus der TSG 1881 in Sprockhövel, ist Hartmut Ziebs ins Gesicht geschrieben.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Herr Ziebs, wie haben Sie den Abend der Bundestagswahl erlebt, nachdem Sie erfahren haben, dass Sie nicht genügend Erststimmen erhielten?

Ziebs: Sicherlich war ich enttäuscht. Nach einem fairen und engagierten Wahlkampf habe ich mir ein besseres Ergebnis erhofft. Aber in dem Moment der Nominierung als Kandidat muss man auch realisieren, dass die Wahl schief gehen kann.

Was sind Ihre weiteren politischen Pläne? Haben Sie unter Umständen vor, in vier Jahren noch einmal als Direktkandidat der CDU anzutreten?

Ziebs: Ob ich in vier Jahren nochmals antrete, will ich jetzt nicht beurteilen. Natürlich bleibe ich politisch aktiv. Auf kommunaler Ebene im Stadtrat, auf Kreisebene als sachkundiger Bürger und in der CDA (die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft ist der Sozialflügel der CDU, Anm. der Redaktion). 

Auf der Landesliste standen Sie nur auf Platz 45. Hätten Sie sich einen der vorderen Plätze gewünscht, um über die Landesliste in den Bundestag einziehen zu können?

Ziebs: Natürlich hätte ich mir einen besseren Listenplatz gewünscht. Die Platzierung wurde aber in einem demokratischen Verfahren auf Bezirks- und Landesebene abgestimmt.

Welche Themenbereiche hätten Sie als Abgeordneter gerne bearbeitet?

Ziebs: Ich hätte mich für die Förderung des Mittelstandes und Handwerkes eingesetzt. Genauso für den Bevölkerungsschutz, die Themen Gesundheit, Klimaschutz und das Ehrenamt.

Was ist Ihre Meinung zur Ampel?

Ziebs: Das ist ehrlich gesagt nicht gerade meine Wunschkonstellation. Nun muss man abwarten, ob die Koalitionsverhandlungen erfolgreich sind und wie die Ampel die Wahlversprechen tatsächlich einhält.

Ist der Rücktritt von Herrn Laschet als Ministerpräsident Ihrer Meinung nach folgerichtig? Inwiefern trägt er eine Mitschuld am schlechten Abschneiden der CDU bei der Wahl?

Ziebs: Der Rücktritt von Armin Laschet ist konsequent. Sein Wahlkampf war nicht optimal, und letztlich sind wir mit unseren Themen als Bundestagskandidaten nicht durchgekommen – durchaus als Konsequenz eines nicht so guten Wahlkampfes des Spitzenkandidaten.

Was wünschen Sie Herrn Echeverria für seine Amtszeit in Berlin?

Ziebs: Ich wünsche Axel  – wir duzen uns –  viel Erfolg und Freude an der Arbeit.