Haßlinghausen: Wenn die Harems-Dame tanzt und der Pirat den Säbel schwingt

Der HC Haßlinghausen öffnete am Samstag seine Türen für kleine und große Jecken.

Haßlinghausen. Hexen mit Besen, Piraten mit Säbeln, Cowboys, Indianer, Froschkönig und König der Löwen. Alle wuseln durcheinander - Kinderkarneval in der Sporthalle. Zwei Wikinger zielen auf die Torwand. Ein erwachsener Edelmann kündigt den Tanzwettbewerb an, und der Mexikaner am Mischpult dreht die Musik wieder auf Wummern.

Zufrieden schaut sich Klaus-Dieter Hiedels vom veranstaltenden HC Haßlinghausen um. Rund 160 Kinder und 90 Erwachsene, schätzt er, sind als Gäste in die Sporthalle gekommen. Letztere sitzen an langen Tischen und bewachen Piratenbeute und Leopardenfutter, etwa Kamelle oder Berliner. Erstere stürmen auf die Tanzfläche. "Für Mütter ist das lässig hier", sagt Antje Schwedler, "man kann in Ruhe einen Prosecco trinken." Beate Surray gibt ihr Recht: "Man kann die Kinder mal laufen lassen, ohne dass man immer gucken muss."

Die kleine Joline hat sich als Harems-Dame verkleidet. "Ich finde das Tanzen am lustigsten", sagt sie und stürzt sich in den Wettbewerb. Zweite wird sie werden, knapp hinter Hippie Maja und vor Tiger Celina sowie Maus Anna. Ihre Freundinnen Eileen und Ronja heben sie im Triumph auf die Schultern.

Wenn Mutter Nadine Hellhammer sich etwas wünschen könnte, dann wären das tanzende Funkenmariechen und ein Kinderelferrat. "An sich ist das aber eine schöne Sache hier", sagt sie.

Eine Mutter wirbelt eine kleine Biene im Kreis, eine andere hilft Supermann, der noch nicht lange laufen kann, die Stufen der Bühne herab. Und als die Schlange an der Tombolaausgabe kürzer wird - rund 200 Preise haben Haßlinghauser Firmen gespendet- da steigt er: der Kostümwettbewerb.

Schnell legt eine Mutter Dracula den blutroten Umhang um. Der Zauberer hatte zum Toben den Bart abgenommen und platziert ihn nun wieder im Gesicht. "Die Karawane zieht weiter...", tönt es aus den Boxen. Alle versammeln sich zur Polonaise, kritisch beäugt von der Jury. Dritte wird die bandagierte Melina, "Sport ist Mord" steht auf ihrem umgehängten Schild. Platz zwei: der kleine Vampir. Max heißt er. Und Platz eins: Isabell. Sie geht als Biotonne. Die Sieger werfen Kamelle. Und die Musik verkündet: "Heut ist so ein schöner Tag."