Bericht zum Immobilienmarkt im EN-Kreis Häuser und Wohnungen in Sprockhövel werden teurer
Sprockhövel · Der aktuelle Grundstücksmarktbericht für den EN-Kreis zeigt: Eigentum zu erwerben wird teurer. Auch in Sprockhövel.
Wer im letzten Jahr im Ennepe-Ruhr-Kreis ein Haus, ein Baugrundstück oder eine Wohnung erwerben wollte, musste tief in die Tasche greifen. Die Preise für Immobilien sind dort im Jahr 2020 deutlich gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Grundstücksmarktbericht für den EN-Kreis.
Demnach wurden im Jahr 2020 insgesamt 2.841 Immobilien verkauft, 37 weniger als im Vorjahr, wobei der Umsatz jedoch um 156.000.000 Euro über dem Vorjahreswert lag. Die Preissteigerung zeige sich sowohl bei Ein- und Zweifamilienhäusern als auch bei Eigentumswohnungen, heißt es aus der Pressestelle des Kreises.
Bei Eigentumswohnungen in Neubauten lag der mittlere Kaufpreis bei 3.170 Euro pro Quadratmeter, was eine Steigerung um 140 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zu 2019 bedeutet. Auch die Kaufpreise in Altbauten aller Baujahresklassen sind gestiegen. Für Wohnungen der Baujahre 1985 bis 1994 liegen sie beispielsweise im Durchschnitt bei 1.740 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
„Preisabweichungen nach oben oder unten ergeben sich durch Lage, Ausstattung und Alter der jeweiligen Wohnung“, erklärt Jürgen Wagenbach, Vorsitzender des „Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Ennepe-Ruhr-Kreis mit der Stadt Witten“. „Wer eine Immobilie erwerben oder selbst bauen möchte, für den lohnt es sich, im ersten Schritt Wert und Marktlage kritisch zu prüfen“, so Wagenbach.
Für Sprockhövel weist der Bericht den Verkauf von 71 Ein- und Zweifamilienhäusern im Jahr 2020 für eine Gesamtsumme von 26 Millionen Euro aus. Ein Jahr zuvor waren 59 für insgesamt 19,4 Millionen verkauft worden. Allerdings fällt auf, dass sich die davon betroffene Grundstücksfläche 2020 im Vergleich zum Vorjahr halbiert hat, von rund 15 auf 7,5 Hektar. Im Ergebnis eine deutliche Preissteigerung.
Spitzenpreise im gesamten Sprockhöveler Stadtgebiet
Der Bericht spiegele die Praxis wieder, sagt Artur Binkowski, Leiter Immobilien bei der Volksbank Sprockhövel, der den Preisanstieg bestätigen kann. Diese Tendenz sei nicht neu. Es herrsche in allen Bereichen eine gesteigerte Nachfrage, ganz gleich, ob in verkehrsgünstigen Lagen oder eher ländlichen Gebieten, sagt Binkowski. Ein Grund dafür sei in den historisch niedrigen Darlehenszinsen zu finden. Der Erwerb von Immobilien sei dadurch lukrativer geworden, zum Teil sei ein Kauf heute günstiger als eine Miete, so Binkowski.
Wolfgang Münster ist Immobilienmakler mit Sitz in Sprockhövel und teilt die Beobachtung, dass der Kauf von Häusern, Wohnungen und Grundstücken teurer wird. „Der Markt ist sehr klein, die Nachfrage sehr groß“, so Münster. Er spricht von „Spitzenpreisen“ im gesamten Stadtgebiet Sprockhövels. Dies umfase sowohl Eigentumswohnungen, als auch Häuser. Selbst in vormals weniger beliebten Lagen, etwa solchen mit einer höheren Lärmbelästigung, seien die Preise gestiegen, sagt Münster. Gründe hierfür sieht der Immobilienmakler darin, dass Sprockhövel sehr grün sei und zudem auch bei Pendlern sehr beliebt.