Fußball „Jimmy“ ist auf dem Weg nach oben

Sprockhövel · Christopher Antwi-Adjej spielt in der 2. Bundesliga für Paderborn. Sein Bruder für die TSG.

Als Spieler für Paderborn sammelt Christopher Antwi-Adjej (r.) Erfahrungen in der Bundesliga.

Foto: Friso Gentsch/dpa

Dass Sporttalente meistens in der Familie liegen und somit Geschwisterpaare in der selben Sportart erfolgreich sein können, hört man oft. Dass auch Sprockhövel bei der Ausbildung von Talenten Geschwisterpaaren auf dem Karriereweg geholfen hat, ist auch bekannt. Dazu gehören beispielsweise der Kapitän des Oberligisten Tim Oberdorf und seine Schwester Lena, die den Weg über TSG in die 1.Bundesliga zu SGS Essen schaffte und vor kurzem ihren ersten A-Nationalmannschaftseinsatz bestritt.

Auch TSG-Abwehrmann Christian Antwi-Adjej, der seit dem letzten Jahr zum Kader von Andrius Balika gehört, hat einen Bruder, der über den TSG Sprockhövel den Weg in die Bundesliga schaffte und dort bundesweit für Furore sorgt. Denn Christopher Antwi-Adjej, den in Sprockhövel viele nur als „Jimmy“ kennen, schickt sich an, mit seinem Club SC Paderborn - mit dem er gerade in die 2.Bundesliga aufgestiegen ist – Vereinen wie HSV Hamburg und Union Berlin den Aufstieg in die Bundesliga vor der Nase wegzuschnappen. Mit großem Anteil von Antwi-Adjej, der bisher acht Saisontore und drei Vorlagen zum Erfolg seines Teams beisteuerte.

„Ja, man kann sagen, dass es bei uns im Moment sehr gut läuft“, sagt der Mittelfeldspieler im Gespräch mit der WZ und bestätigt, dass er aktuell wohl die beste Phase seiner jungen Karriere durchlebt. Dabei betont der gebürtige Hagener, dass der Erfolg nicht nur auf ihn reduziert werden darf. „Wir haben eine super Mannschaft, in der jeder den anderen toll unterstützt. Die Mannschaft tut sehr viel für mich, so dass ich natürlich in dieser Phase etwas zurückgeben darf“, spricht der 25-Jährige gewohnt bescheiden. Dass sie aktuell auf dem zweiten Platz hinter dem Primus FC Köln und vor dem Goliath HSV steht, damit hatte wohl keiner in Paderborn gerechnet. „Keiner von uns hätte gedacht, dass wir zu diesem Zeitpunkt auf dem Platz stehen würden, wo wir stehen“, sagt der Paderborner, der zugibt, dass er sich freuen würde, wenn er seinen Traum, einmal in der 1. Bundesliga zu spielen, so schnell und mit SC Paderborn realisieren würde. Schließlich läge der Druck aktuell bei den anderen Teams, die fast schon zum Aufstieg verdammt wären.

„Paderborn kann sich freuen, so
einen Spieler zu haben“

Dass sein schneller Spieler auf der linken Seite das Talent hat, hatte Andrius Balaika schon bei seinem Wechsel nach Paderborn prophezeit. „Wenn er an sich arbeitet, hat er mindestens das Zeug, ein guter Zweitligaspieler zu werden“, sagte der 40-Jährige damals. „Paderborn kann sich freuen, so einen Spieler bekommen zu haben. Dass er sich so entwickelt hat, ist für mich keine Überraschung“, spricht Balaika auch heute von keiner großen Überraschung. Schließlich gäbe es in der Oberliga einige Spieler, die das Potenzial zu Höherem hätten. Aber wenige würden genug dafür tun, um das durchzuziehen. Antwi-Adjej hätte es getan.

Den Kontakt zur TSG hält Antwi-Adjej über seinen Zwillingsbruder Christopher, der im Jahr 2018 aus der Landesliga nach Sprockhövel kam. „Klar schaue ich mir Spiele an, wenn es passt“, sagt der Profi. „Auch Chris hat das Zeug dazu, sich durchzusetzen“, glaubt Geschäftsführer André Meister ebenso an den Verteidiger wie auch Balaika. „Christian ist etwas mehr Hitzkopf als Jimmy, der ruhig war. Aber charakterlich sind sie genau gleich“, sagt der Coach, der froh ist, mit Christopher arbeiten zu können.

„Natürlich sind wir als Familie stolz auf mein Bruder“, sagt Christopher selbst, der sich nicht davor scheut, in Sprockhövel mit seinem Bruder verglichen zu werden. „Er ist seinen Weg gegangen und ich gehe meinen Weg. Ich komme aus der Landesliga und möchte mich hier in der Oberliga durchsetzen“, sagte Christopher, der durch einige Verletzungen zurückgeworfen wurde. Aber er hat sich durchgesetzt. Wie sein Bruder Christopher in der Bundesliga.