Jobagentur will noch eigenständiger werden
Kreistag billigt Fortbestand der Agentur. Die soll Anstalt öffentlichen Rechts werden.
Ennepe-Ruhr. Der Kreis wird Langzeitarbeitslose sowie beschränkt arbeitsfähige Hilfeempfänger weiter in Eigenregie betreuen. Wie erwartet hat der Kreistag in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause, den Fortbestand der Jobagentur EN mit großer Mehrheit gebilligt, nachdem bereits die Städte ihre Zustimmung signalisiert hatten.
Das Optionsmodell, das bundesweit 69 Kommunen seit 2005 zunächst nur bis Ende 2010 befristet praktizieren, kann nach einer Grundgesetzänderung in ein dauerhaftes Modell überführt werden. Im Ennepe-Ruhr-Kreis sieht man Vorteile gegenüber den Arges, in denen Agentur für Arbeit und Sozialämter zusammenarbeiten.
"Zwischen Anfang 2005 und Ende 2009 haben wir fast 17.000 Vermittlungen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht", nannte Heiner Dürwald, Leiter der Jogagentur EN, als Beleg. Mit der Entscheidung über den Fortbestand könne die Unsicherheit der aktuell 316 Mitarbeiter beendet werden. "Ab Januar 2011 wird die überwiegende Zahl einen unbefristeten Arbeitsplatz erhalten", versprach Dürwald.
Daran, dass die Hilfesuchenden Anlaufstellen vor Ort haben (in Sprockhövel im Rathaus) soll sich nichts ändern. Allerdings sollen nicht mehr alle Mitarbeiter künftig fest einer Regionalstelle zugeordnet und den Bürgermeistern unterstellt werden.
Dienstherr soll künftig der Landrat sein, um flexibler den Austausch zwischen Regionalstellen handhaben und ortsübergreifende Standards sichern zu können. Dazu soll die Jobagentur in eine Anstalt des öffentlichen Rechts überführt werden. Ob das rechtlich machbar sei, werde derzeit in Gesprächen mit dem Land geprüft. Außerdem müssen die Personalräte der Städte mitspielen.