Gesundheit Jobcenter will Arbeitslose im EN-Kreis gesünder machen

EN-Kreis. · Kooperation mit Krankenkassen und Teilnahme an Bundesprogramm.

Heiner Dürwald stellte die Teilnahme am Bundesprogramm „rehapro“ vor.

Foto: Heiner Dürwald/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

Arbeitslosigkeit und Gesundheit beeinflussen sich gegenseitig – diese Erkenntnis liefert den Ausgangspunkt für die Zusammenarbeit zwischen Jobcenter EN und den gesetzlichen Krankenkassen aus der Region. Im Modellprojekt „rehapro – Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben“ arbeiten sie gemeinsam daran, ein Netzwerk zu knüpfen, das die Gesundheit arbeitsloser Menschen fördert.

„Anhaltende Arbeitslosigkeit ist ein Risikofaktor für die Gesundheit und gesundheitliche Einschränkungen erschweren es den Betroffenen, sich beruflich wieder einzugliedern“, skizziert Heiner Dürwald, Leiter des Jobcenters EN, den Kreislauf, den die Beteiligten durchbrechen wollen.

Richtig gut läuft es immer dann, wenn es gelingt, die Betroffenen für Angebote rund um gesunde Ernährung, Stressbewältigung oder Bewegung zu gewinnen und sie zur Teilnahme zu motivieren. Hier setzen die Akteure auch auf das Zusammenspiel mit den Beschäftigungs- und Bildungsträgern im Ennepe-Ruhr-Kreis.

Ein gutes Beispiel sind die acht Teilnehmerinnen, die seit Anfang Juli an einem Gewaltpräventionskurs des Wittener Bildungsträgers QuaBeD. teilgenommen haben. Für sie stand dabei nicht nur Sport und Selbstverteidigung in Form von Ju Jutsu auf dem Programm. Vielmehr hatten sie die Chance, in einem geschützten Umfeld und in vertrauter Runde Themen wie Angst und Rollenprägung zu besprechen und ein persönliches Rezept zu finden, um Gewalt im täglichen Leben erfolgreich zu begegnen und Konflikte gewaltfrei zu lösen.

Dürwald und Holger Russ (Novitas BKK) nutzten den Abschluss des Kurses zum einen, um den Beteiligten ihre Zertifikate zu übergeben. Zum anderen unterzeichneten sie eine Vereinbarung, die die Kooperation für die Jahre 2020 bis 2022 sicherstellt.

Krankenkassen stellen
jährlich 50 000 Euro bereit

„Für uns“, so Russ, „geht es kassenübergreifend vor allem darum, es den Kunden des Jobcenters EN so einfach wie möglich zu machen, etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Alle Angebote werden alltagsnah, unkompliziert und kostenlos sein und dabei auch Spaß machen. Dafür stellen die Krankenkassen jährlich 50 000 Euro bereit.“

Für Russ und Dürwald steht fest: Völlig unabhängig vom jeweiligen gesundheitlichen Aspekt des Angebotes sind alle Kurse auch bestens geeignet, den Betroffenen zu helfen, wieder mehr Struktur in ihr Leben zu bekommen und neue soziale Kontakte zu finden. „Auch das sind wichtige Voraussetzungen, um auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen.“

Beide sind überzeugt: Mit der Teilnahme am Bundesprogramm „rehapro“ wird das Jobcenter EN mehr Erkenntnisse gewinnen können, wie die Erwerbsfähigkeit von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen noch besser erhalten beziehungsweise wiederhergestellt werden kann. Red