Kunst, Ruheplätze und Bäume: Ideen für die Alte Trasse

Möglichkeiten zur Aufwertung des Wegs waren Thema bei einer Wanderung über die ehemalige Bahntrasse.

Foto: Bartsch,Gerhard (b13)

Sprockhövel. Im Rahmen eines Informationsabends in der Freiwilligenbörse war es vor einem Monat um neue Ideen für die Alte Trasse gegangen, die zu angeregten Diskussionen geführt hatten. Am Samstagmorgen hatte sich nun ein rundes Dutzend engagierter Bürger an der Brücke Gedulderweg eingefunden, um vor Ort unter der Leitung von Karin Hockamp von der Lokalen Agenda 21 und Beate Prochnow vom Stadt-Marketing über den Sprockhöveler Teil der Trasse zu wandern.

Die ehemalige Bahntrasse, die Hattingen mit Wuppertal verbindet und früher zum Kohletransport und mit Triebwagen zur Personenbeförderung genutzt wurde, war 1984 stillgelegt worden, 1988 wurden die Eisenbahnschienen entfernt und dient seit 1991 als Radfahrweg.

Die nicht asphaltierte Strecke führt Radfahrer, Wanderer und Jogger durch eine reizvolle Landschaft, könnte allerdings optisch noch erheblich angenehmer und zu einer touristischen Attraktion gestaltet werden. Das wurde deutlich, als die Wandergruppe immer wieder stehen blieb, um Vorschläge zu diskutieren.

So schon auf den ersten Metern in Richtung Stadtgrenze zu Hattingen, wo wuchtige Felswände zum Aufstellen von regionalen Kunstwerken aus 500 Jahren Bergbaugeschichte inspirierten. „Zum Glück müssen die Brücken auf der Strecke im Gegensatz zur Nordbahntrasse in Wuppertal nicht saniert werden“, so Prochnow, „da können wir die 2,3 Millionen Euro, die wir und vier Nachbarstädte aus den EU-Leader-Fördermitteln erhoffen, anders verwenden.“

Zum Beispiel für Bänke, Tische und Fahrradständer an den Ruhe-Stationen, wie Stadtführerin Inge Haack vermerkte. Dafür eignen sich diverse Plätze, und allgemein war man der Meinung, dass die Beschilderung, die auf die diversen Sehenswürdigkeiten hinweisen, vervollständigt und einheitlich gestaltet werden sollte.

Der aufmerksamen Gruppe fielen auch unansehnliche Stellen auf dem Weg in Richtung Wuppertal auf, so am alten Bahnhof oder in Höhe der ehemaligen Zeche Alte Haase, deren Wahrzeichen, der Malakow-Turm, von der mitwandernden Adelheid Herbst und etlichen beherzten Bürgern seinerzeit vor dem Abriss bewahrt wurde.

Jürgen Nath plädierte für die Installation von Sport- und Spiel-Stationen für die Generationen, und Dirk Schulz regte an, am Trassenrand einige windschiefe Birken zu entfernen und dafür Esskastanien und Walnusssträucher anzupflanzen. „Die könnten dann von den Bürgern abgeerntet werden.“

Eine Fülle von Ideen, die Hockamp und Prochnow mit auf den Weg gegeben wurden. Zunächst müssen aber Anfang dieser Woche die Mittel bewilligt werden. „Ansonsten versuchen wir es bei der NRW-Bank oder nehmen uns die Wuppertal-Bewegung zum Vorbild, die erfolgreich um Sponsoren geworben hat.“