Auftritt im Fernsehen Leonard Schmiel aus Sprockhövel wandelt auf den Zauberspuren des Vaters

Sprockhövel. · Der elfjährige Nachwuchskünstler Leonard Schmiel aus Sprockhövel begeistert die Zuschauer im Fernsehen mit seinen Tricks.

Zum Start der „Ehrlich Brothers Magic School“ treten die beiden Nachwuchsmagier „Typisch Tristan“ (12) aus Berlin und Leonard alias „Little Card Shark“ (11, 2.v.r.) aus Sprockhövel gegeneinander an. Die Zauberer und Brüder Andreas und Christian Ehrlich nehmen sie genau unter die Lupe.

Foto: TVNOW / Saskia Gaulke/Ehrlich Brothers Magic School -

In wenigen Tagen wird der Sprockhöveler Leonard Schmiel, der in Hattingen aufs Gymnasium geht,  zwölf Jahre alt. Sein Lieblingsfach ist Deutsch. Der Lockdown, der ihn von seinen Mitschülern trennt, geht ihm gehörig auf die Nerven. Doch eins hat er diesem Umstand zu verdanken: Seine neue Leidenschaft zur Zauberei, die im Laufe des letzten Jahres erwachte und immer stärker wurde.

Das täglich mehrstündige Üben sieht er nicht als lästige Pflicht, sondern als kurzweilige Bereicherung seine Alltags. Am heutigen Freitag, 5. März, 19.30 Uhr, schafft er es mit seinen Künsten sogar ins Fernsehen. Genauer gesagt in die „Ehrlich Brothers Magic School“ auf Super RTL.

Ein wenig vorbelastet ist Leonard schon, denn sein Vater, der Psychologe  Rolf Schmiel, hat sich während des Studiums mit der „schwarzen Kunst“ etwas dazu verdient. „Ein bisschen gezaubert habe ich auch vorher schon, aber richtig losgegangen ist das erst, als ich beim ersten Lockdown gezwungen war, zuhause zu bleiben“, erzählt der pfiffige Junge.

Und als die ersten Tricks mit Pokerkarten bühnenreif  saßen, kam ein Aufruf der „Ehrlich Brothers Magic School“ aus Hürth, die sich auf Kinderzauberei spezialisiert hat,  gerade recht. Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren waren aufgefordert worden, ihre erarbeiteten Tricks auf Video zu präsentieren. 

Leonard fertigte ein Video von sich an, bei dem er als „Little Card Shark“, als „kleiner Kartenhai“ also, seine Fingerfertigkeit demonstrierte. „Die Kartenzauberei hat ihren Ursprung im Pokerspiel. Da haben einige Spieler  immer  versucht, sich mit betrügerischen Tricks Vorteile zu verschaffen und ihre Mitspieler abzuzocken“, weiß Leonard.

Gute Tricks allein machen noch keinen guten Zauberer aus

„Aber, allein gute Tricks zu zeigen,  genügt nicht. Man muss auch  moderieren und seine Persönlichkeit einbringen“, erklärt er selbstbewusst. Leonards Persönlichkeit überzeugte offensichtlich. Der junge Sprockhöveler  überstand diese und die nächsten drei Casting-Runden und wurde schließlich nach Bünde/Westfalen zum großen Finale eingeladen.

Die Endrunde  fand in der Zauberwerkstatt in einem TV-Studio mit dem Namen „Fabrik der Träume“ statt. „Es waren zwei ganz tolle Tage“, schwärmt Leonard vom Probe- und vom Aufnahmetag, zu dem 18 Kinder eingeladen waren. „Mädchen waren auch dabei“, verrät der junge Mann.

Seine gelungene Finalteilnahme empfindet Leonard allerdings nicht als Lorbeer,  auf dem er sich ausruhen könne. „Ich studiere natürlich auch Zauberbücher, stöbere in Online-Shops und denke mir auch selbst Tricks aus. Und dann muss man üben, üben und noch mal üben, damit die Zuschauer  nicht dahinter kommen, wie es geht.“

Ein wichtiges Erfolgsgeheimnis großer Zauberer besteht neben Kreativität, Geschicklichkeit und souveränem Auftreten aber auch in einer wichtigen körperlichen Voraussetzung. „Große Hände, mit denen man etwas abdecken oder darin verschwinden lassen kann, sind sehr wichtig “, weiß der Nachwuchs-Magier und hofft, dass er seine derzeit 165 Zentimeter Körpergröße im Laufe der nächsten Jahre noch erheblich „veredeln“ kann und auch die Hände für verblüffende Tricks noch etwas mitwachsen. Denn jetzt hat ihn das Zauber-Virus gepackt, und er will in Zukunft  gern vor möglichst vielen Menschen auftreten.

 „Um das Publikum verzaubern  zu können, reicht  eine Aneinanderreihung von Tricks und visuellen Illusionen nicht. Man muss das Ganze  unterhaltsam, etwa mit Comedy,  verpacken“, weiß der junge Künstler, der über eine verblüffende Redegewandtheit und gewählte Ausdrucksweise verfügt und sich offensichtlich nicht durch Schulstress und eisernes Üben überfordert fühlt. „Ich kriege das schon alles unter einen Hut. Wenn die Corona-Regeln es dann wieder erlauben, treffe ich mich auch mit Freunden.“