Neuer Schutzmann an der Ecke

Bezirksbeamter: Hauptkommissar Frank Neuhaus hat den Posten für Gennebreck und Obersprockhövel übernommen.

Herzkamp/Obersprockhövel. Der Schutzmann an der Ecke - er hat für die Bürger in Gennebreck, Ober- und Niedersprockhövel ein neues Gesicht. Frank Neuhaus ist der neue Bezirksbeamte, der insbesondere für diese Sprockhöveler Ortsteile, aber auch das Wodantal und Elfringhausen zuständig sein wird. Der Posten war fünf Monate lang vakant, nachdem Udo Schulze pensioniert worden war.

In Sachen Polizeiarbeit ist Hauptkommissar Neuhaus (46) dabei sozusagen ein alter Hase. Neben Wach- und Streifentätigkeit in der Anfangszeit seiner Polizeikarriere war er jahrelang Kripobeamter, dazu zeitweise Schieß-, Selbstverteidigungs- und Fahrsicherheitstrainer. Klingt spannend. Was hat den Hattinger da bewegt, sich auf den als eher ruhig geltenden Posten als Bezirksbeamter zu bewerben, zumal ihm in Zukunft die Nachtzuschläge im Portmonee fehlen werden?

"Wenn man jahrelang viel Nachtschicht macht, freut man sich auf den Tagdienst und auch darauf, mit normalen Bürgern zu tun zu haben und mal in ein lachendes Kindergesicht zu blicken", antwortet er ohne Umschweife. Bei der Ermittlungsarbeit gegen Straftäter musste er oft verdeckt auftreten, nun kann er offen sein für alle Anliegen der Bürger.

Dazu gehört natürlich auch weiterhin die Aufnahme von Anzeigen während der Sprechzeiten (Mo.-Fr. 10-11Uhr, Mo. u. Do auch 15-16Uhr) im Büro an der Hauptstraße 44, das er sich mit dem seit vielen Jahren für Niedersprockhövel zuständigen Kollegen Manfred Tifliko teilt. Dazu gehört aber eben auch der Kontakt zu Schulen, Vereinen, zur Geschäftswelt und dem Bürger auf der Straße.

Bei seinem ersten Einsatz im neuen Terrain assistierte er Kollege Tifliko bei der Fahrradausbildung an einer Grundschule. Inzwischen hat er sich schon etwas mit seinem Einsatzgebiet vertraut gemacht. "Ich weiß, wo die Kindergärten und Schulen sind, kenne die Feuerwehrhäuser und den Schützenverein in Herzkamp."

Die Diskothek Kleinbeck kennt er bereits aus anderen Einsätzen - immer dann, wenn etwas vorgefallen war. "Demnächst werde ich dort sicher die ein oder andere Kontrolle machen, vor allem, wenn sich die Besucher dort weiter auf der An- und Abfahrt nicht benehmen können", sagt er.

Auch das Stadtfest in Niedersprockhövel kennt er bereits von Jugendschutzkontrollen her, in diesem Jahr wird er dort erstmals offen auftreten und freut sich schon darauf.

Besondere Freude über seinen neuen Posten gab es übrigens schon zu Hause bei seiner Frau und den Kindern, die nun auch regelmäßig abends mit ihm rechnen dürfen. "Eine ganz neue Lebensqualität", sagt Neuhaus, der privat gerne Motorrad fährt und technikinteressiert ist.

In Sprockhövel wird er entweder im Auto oder zu Fuß unterwegs sein. 70 bis 80 Prozent beziffert Kollege Manfred Tifliko den Außendienstanteil von Bezirksbeamten. Über Handy sind sie allerdings für Bürger auch dann erreichbar, sofern sie im Dienst sind.

Frank Neuhaus scheint sich in seiner neuen Rolle jedenfalls pudelwohl zu fühlen und ist auch bereits von vielen Sprockhövelern angesprochen worden. "Ach, Sie sind der Neue", heiße es da oft. Das Interesse und das Vertrauen, das diese Gespräche widerspiegeln, genießt er.