Gefahrenabwehr Neues Zentrum: Grundstein für Sicherheitsplus im EN-Kreis gelegt

EN-Kreis · Zentrale für Gefahrenabwehr soll den Ennepe-Ruhr-Kreis noch besser vor Krisen wappnen.

Zur Grundsteinlegung kamen zahlreiche Gäste aus Verwaltung, Politik sowie der Feuerwehr und Hilfsorganisationen.

Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

Nächster Meilenstein für das Gefahrenabwehrzentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises: Auf der Großbaustelle an der Strückerberger Straße in Ennepetal konnte der Grundstein gelegt werden. Ein Blick auf die Veranstaltungsteilnehmer unterstreicht, für wen hier was und warum bis Anfang 2027 bezugsfähig sein soll. Hier die Mitarbeiter der Abteilung Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung und die Vertreter der Feuerwehren und Hilfsorganisationen, deren hauptberufliche Aufgabe und ehrenamtliche Herausforderung es ist, die Bevölkerung zu schützen. Dort die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister als Vertreter der neun kreisangehörigen Städte.

„An dieser Stelle investiert der Ennepe-Ruhr-Kreis sichtbar wie nie zuvor in die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger des Kreises. Die Bauarbeiter werden hier ab sofort Stein für Stein erkennbar werden lassen, wie sich die Verantwortlichen einen zukunftsorientierten und krisensicheren Bevölkerungs- und Katastrophenschutz vorstellen“, skizzierte Landrat Olaf Schade die Bedeutung des Großprojektes.

Ereignisse wie die Pandemie, ein möglicher Mangel an Energie, Starkregen und Fluten wie gerade eben erst in Süddeutschland und der Schweiz oder auch der Tornado, der jüngst durch Hagen gezogen ist, zeigen, wie schnell Hab und Gut, Leib und Leben in Gefahr geraten können.

„Vorbeugen, uns wappnen, noch besser bereit sein für das, was uns ereilen könnte – weil wir genau dafür hier und heute den Grundstein legen, ist dies ein guter Tag für den Ennepe-Ruhr-Kreis. Dazu hat entscheidend der Kreistag beigetragen, die Kommunalpolitiker haben schließlich den Weg für das Zusammenführen des Bevölkerungsschutzes in dieser Zentrale freigemacht“, so Schade.

Die Investition sei hoch, aber notwendig

Ennepetals Bürgermeisterin Imke Heymann und Regierungspräsident Heinrich Böckelühr schlossen sich dieser Einschätzung in ihren Grußworten an. Die Investition sei zwar hoch, aber notwendig, sie werde am Ende beispielhaft für Zusammenarbeit und Sicherheit der Bürger stehen und der Wert von modernen Gebäuden, in denen die gesamte Blaulichtfamilie zentral zuhause sei, könne gar nicht hoch genug bewertet werden.

Der Bauplan weist für das Gefahrenabwehrzentrum eine Gesamtgröße von etwa 17 500 Quadratmetern aus. Auf dieser Fläche entstehen unter der Federführung des Generalbauunternehmens Hundhausen aus Siegen Büroräume, Hallen und Freiflächen sowie die Leitstelle für die Feuerwehr und den Rettungsdienst. Ist alles fertig, werden diese von den Mitarbeitern der Abteilung Bevölkerungsschutz sowie des Veterinäramtes bezogen und genutzt werden.

Was das faktisch unter anderem bedeutet, erläuterte Dennis Wichert, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung, anhand einiger Zahlen. „Hier werden fast 90 Mitarbeiter der Kreisverwaltung ihren Arbeitsplatz haben, von hier wird den 330 000 Einwohnern des Kreises geholfen, wenn sie in Notfällen die 112 wählen, hier finden die Aus- und Fortbildungen für die gut 900 Mitarbeitern des Rettungsdienstes und die 1400 Angehörigen der Feuerwehren statt und von hier, vom zentralen Lager, starten im Falle des Falles die Einsätze der rund 700 Katastrophenschützer.“ Damit werde das Gefahrenabwehrzentrum zum Zuhause und zu einer zentralen Anlaufstelle für die mehr als 3000 Menschen, die sich im Ennepe-Ruhr-Kreis die nicht-polizeiliche Gefahrenabwehr auf ihre Fahnen geschrieben hätten.

Seit August vergangenen Jahres und bis Februar hatten Bagger, Brechmaschinen, Radlader und Lkw das Sagen an der Strückerberger Straße. Es galt die rund 19 000 Quadratmeter große Fläche ebenerdig zur Straße zu gestalten und damit für den Bau der Gebäude vorzubereiten. Es folgte das Fertigstellen von Grundleitungen und tragfähigen Gründungssohlen sowie das Leben des Kanalanschlusses. Aktuell signalisieren erste Kräne: Die Hochbauer haben mit ihren Arbeiten begonnen, absehbar werden erste Grundzüge der Gebäude erkennbar werden.

Die Gebäude sind energieeffizient

Jan Rübenstrunk von den Supergelb Architekten aus Köln betonte bei der Grundsteinlegung die Nachhaltigkeit des von ihnen vorgelegten Entwurfes. So seien die Gebäude energieeffizient und übererfüllten mit GEG 40 die gesetzlichen Forderungen. Geheizt und gekühlt werde mit Erdwärme, auf den Dächern befänden sich Photovoltaik und eine extensive Begrünung inklusive Wasserspeicher. Zudem würden recycelte, natürliche und nachwaschsende Materialien verwendet und die Konstruktion der Außenwände erfolge in einer Hybridkonstruktion aus Holz und Beton. Für Gebäude dieser Größenordnung ist das bisher die Ausnahme.

(Red)