Umfrage Bürger wollen Stadtteil mitgestalten
Niederprockhövel. · In Niedersprockhövel wurden jetzt die Ergebnisse der Zukunftsbefragung vorgestellt.
Bei der Befragung der Zukunftskommission kamen die meisten Teilnehmer aus Niedersprockhövel. 184 der 426 eingeschickten Fragebögen kamen aus dem Stadtteil. An dem Ergebnis schienen die Niedersprockhöveler allerdings weniger interessiert zu sein – zumindest folgten nur wenige Bürger der Einladung der Zukunftskommission, die am Montagabend durch Zukunftsmanagerin Corinne Romahn die Resultate in der Glückauf-Halle vorstellte. Und unter den Besuchern waren auch einige Gäste aus Obersprockhövel, die sich offenbar auch für andere Stadtteile interessieren.
Bodo Middeldorf, Kommissionsvorsitzender, machte deutlich, dass die Antworten durchaus als repräsentativ einzuordnen seien. Schließlich würden bei anderen Meinungsumfragen wesentlich weniger Menschen befragt, um einen Durchschnitt herzustellen. Middeldorf kündigte deshalb an, dass die Antworten der Bürger bei den politischen Planungen und Diskussionen berücksichtigt werden. Der FDP-Landtagsabgeordnete betonte überdies, dass die Bürger jede Chance haben, Politik mitzugestalten – zum Beispiel in einer der zahlreichen Arbeitsgruppen der Zukunftskommission. Dem stimmte Corinne Romahn zu, ehe sie die Gesamtergebnisse der Zukunftsbefragung vorstellte. Spannender war für das versammelte Publikum aber eher die spezielle Auswertung für Niedersprockhövel. Und hier kam es schnell zu lebhaften Diskussionen.
Die Bürger äußern
schnell eigene Ideen
Jürgen Reusch merkte an, dass in den Antworten offenbar viel Interpretationsspielraum stecke. „Dass der Bereich Arbeitsplätze und Möglichkeiten als kein so großes Thema gesehen wird, liegt womöglich daran, dass Sprockhövel eher ein Wohnort ist“, sagte er. Viele Anwohner seien es gewohnt, täglich aus- und einzupendeln.
Diesen Punkt griff Romahn auf, sagte, dass sich durch die Antworten auf den Fragebögen nicht eindeutig Rückschlüsse ziehen ließen. Beim Verkehr zum Beispiel gingen die Meinungen in verschiedene Richtungen. „So wünschen sich viele beim Thema Auto, dass es auf der einen Seite verkehrsberuhigte Straßen gibt, auf der anderen Seite wollen viele aber auch Parkplätze direkt vor den Geschäften“, so Romahn.
Ein ganz anderes Anliegen hatte Isa Zinkler, die anregte, dem Ruf Sprockhövels als Sportstadt Rechnung zu tragen. „Wir sollten uns mehr bewegen“, lautete ihr Appell auch mal das Auto stehen zu lassen. Die engagierte Bürgerin warb auch dafür, sich beispielsweise um den Leerstand in der ehemaligen Kaiser’s-Filiale zu kümmern. Ihrer Meinung nach könnte dort eine Begegnungsstätte für verschiedene Gewerbetreibende entstehen.
Ohnehin liegt den Niedersprockhövelern die Entwicklung ihres Stadtteils am Herzen. So regten einige Teilnehmer am Montagabend an, dass man bei allen Neu- und Umbauten von städtischer Seite auf Multifunktionalität achten solle. „Das ist wirtschaftlicher. Man sollte die Angebote und Möglichkeiten bündeln“, forderte Reusch.
Die Verantwortlichen aus den Arbeitskreisen der Zukunftskommission zeigten sich ob der Vorschläge schon zufrieden, betonten aber einmal mehr, dass auch eine stete Mitarbeit in den Gruppen wünschenswert sei.