Niedersprockhövel Premiere: Festival für Schülerbands

Am 1. Oktober steigt das „Schichtfest“ in der Glückauf-Halle. Die Finanzierung ist bereits gesichert, nun werden die Bands gesucht.

Foto: Karin Hockamp

Niedersprockhövel. Ein inoffizielles Plakat in den Händen und vier aufblasbare Gitarren um die Hälse - die Organisatoren des „Schichtfests“ können derzeit noch etwas selbstironisch mit den Insignien der Rockmusik spielen. Noch sind es viereinhalb Monate bis zum ersten Schüler- und Jugendband-Festival in der Glückauf-Halle, noch werden Bands für die Veranstaltung gesucht, noch sind die Planungen in vollem Gange. Doch eines steht bereits: Die Finanzierung des Festivals ist dank der Unterstützung diverser Sponsoren gesichert, zudem gibt es von vielen Seiten organisatorische Hilfe für das ambitionierte Vorhaben.

Wichtig ist nun vor allem, das „Line Up“ für den 1. Oktober auf die Beine zu kriegen. Drei Bands sind schon gebucht: Captain Disko, Blue House und The Chest Talk. „Derzeit schreiben wir auch noch andere Bands an“, sagt Julius Schwoerer-Böhning, der Bassist bei The Chest Talk ist und das Fest organisiert. Unterstützt wird er dabei von der Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel und dem Jugendzentrum Niedersprockhövel.

Schwoerer-Böhning ist zuversichtlich, dass es noch gelingen wird, das „Line Up“ zu füllen. „Das Potenzial in der Region ist da, leider fehlt es derzeit an einer musikalischen Szene“, sagt er beim Zwischenfazit im Jugendzentrum. Sieben Bands werden derzeit noch für den Auftritt in der Glückauf-Halle gesucht - wobei es schon zwei Bewerbungen gibt. Bewerben dürfen sich Formationen, in denen mindestens ein Schüler spielt und mindestens ein Musiker aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis stammt. Zudem sollten die Bands noch keinen Plattenvertrag haben.

Mit Plakaten sollen nun in Schulen und auf Volksfesten der Region - unter anderem dem Altstadtfest in Hattingen - potenzielle Mitspieler gefunden werden. Bis zum 11. Juli können sich Bands noch mit Demos und Fotos im Internet unter www.schichtfest-sprockhoevel.de bewerben.

Ab Ende August, Anfang September sollen dann die Karten verkauft werden: fünf Euro für Schüler und junge Leute, 20 Euro für VIP-Kunden mit Catering. Das Festival dauert von 16 bis 22 Uhr, jede Band soll etwa 15 bis 20 Minuten spielen. Etwa 1000 Menschen passen in die Glückauf-Halle hinein.

Schwoerer-Böhning wäre schon froh, wenn etwa die Hälfte davon käme: „Das wäre toll!“ Der junge Musiker, der zuvor in der Band Until Red gespielt hatte, kennt sich mit Schülerband-Festivals aus, schließlich war er schon mehrmals bei der entsprechenden Nachwuchs-Veranstaltung in der Uni-Halle Wuppertal. Nachdem bereits Solingen und Remscheid solche Veranstaltungen haben, will jetzt auch der kleine Nachbar Sprockhövel nachziehen. Schwoerer-Böhning möchte mit der Veranstaltung auch die Musikszene im Kreis aus ihrem Dämmerzustand aufwecken. „Die lokale Musikszene ist im Tiefschlaf“, sagt er unverhohlen.

Auch im Jugendzentrum Niedersprockhövel hat es schon lange kleine Live-Konzerte mehr gegeben. „Früher hatten wir hier regelmäßig Konzerte organisiert. In den vergangenen zwei Jahren hat es keine mehr gegeben“, erzählt Ute Feldmann vom Jugendzentrum.

Mit der Premiere des Festivals für Jugend- und Schülerbands soll das nun anders werden. Man wolle eine Plattform bieten „für Jugendliche, die sich auf einer musikalischen Bühne präsentieren“ wollen, sagt Beate Prochnow von der Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel. Sollte die Premiere in Sprockhövel ein Erfolg werden, soll das Festival in den Folgejahren in anderen Städten des Kreises Station machen.