Raser bereiten Anwohnern Ärger

Quellenburgstraße: Auf der K33 wird regelmäßig schneller gefahren als erlaubt. Laut Polizei und Kreis sind die Verstöße aber im Rahmen.

Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Die stark befahrene Quellenburgstraße, die viele Sprockhöveler täglich von Hatzfeld nach Wuppertal führt und den Haßlinghausern als Verbindungsstraße nach Essen dient, sorgt bei Anwohnern immer wieder für Ärger. Denn auf der Strecke, die auf der einen Seite vom Wodantal bis zur Kreuzung Wuppertaler/Elberfelder Straße führt und der Verbindung von Schmiede- und Mittelstaße auf der anderen Seite soll weitaus schneller gefahren werden als nur die erlaubten 50 Stundenkilometer.

Die „klassifizierte Kreisstraße“, die als K33 dem Land zugeordnet ist und von Straßen NRW betreut wird, beschäftigt regelmäßig unterschiedliche Ämter. Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat auf der vielbefahrenen Route in diesem Jahr sechs Mal Geschwindigkeiten von Autofahrern gemessen, nachdem die Bürger dies angeregt hatten. Messstandort war jeweils in Höhe der Quellenburgstraße. Diese Stelle bot sich für die Kreiskontrolleure am besten an, weil die Strecke sonst zu kuvig ist. Allerdings bestätigten die Messungen der Behörden bei weitem nicht die subjektive Wahrnehmung der Anwohner und Beobachter. „Wir haben bei unseren Messungen 66 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt“, berichtet Kira Frisch von der Kreis-Pressestelle in Schwelm.

Allerdings seien lediglich zwei der Temposünder im Bußgeldbereich, sprich mehr als 25 Stundenkilometer über der erlaubten Geschwindigkeitsgrenze gewesen. „Die restlichen 64 Überschreitungen lagen im Verwarngeldbereich“, erläutert Frisch.

Zuletzt gab es Meldungen, wonach auch die Polizei mit mobilen Bodenmessgeräten und Laserpistolen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt habe. Seit Jahresbeginn seien dabei 312 Tempoverstöße festgestellt worden. Kein Verstoß sei dabei aber so hoch gewesen, dass ein Fahrverbot hätte ausgesprochen werden müssen. Die Kreisverwaltung kann aufgrund der aktuellen Ergebnisse keine bestimmten Maßnahmen zusagen. „Es ist kein Unfallschwerpunkt. Daher ist hier von den Stellen nichts geplant“, erklärt Kira Frisch. Ob auf eventuelle Bürgeranregung hin straßenbauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung vorgenommen werden könnten, vermag Frisch aufgrund der Zuständigkeiten adhoc nicht zu sagen.

„Da steht manchmal entweder die Polizei oder aber die Leute vom Kreis. Wenn das oft genug passiert, halten sich auch viele an die Geschwindigkeitsbegrenzungen“, sagt Thomas Bäse, der die Strecke täglich auf dem Weg zur Arbeit und seinem Wohnort nutzt. Von irgendwelchen baulichen Änderungen hält der Wülfrather nichts. „Das führt nur dazu, das es noch mehr Baustellen und Staus gibt“, sagt die Vertriebskraft eines Chemie-Händlers.

Die Stadt Sprockhövel ist bei Diskussionen dieser Art bestenfalls beratend tätig. Denn die Quellenburgstraße gehört als Kreisstraße dem Land. „Dass oben am Halloh Geschwindigkeiten schon mal überschritten werden, haben wir auch festgestellt“, sagt Angelika Densow dennoch. Sie verweist darauf, dass die Höchstgeschwindigkeit im Laufe der Zeit schon auf 50 km/h reduziert worden ist.

Sicher ist, dass die Auto- und Motorradfahrer sich auch in Zukunft auf Radarkontrollen gefasst machen müssen. Eine Einhaltung der Geschwindigkeit ist ohnehin für alle Beteiligten der beste Kompromiss.