Hunde bitte anleinen Schilder: Appell an Hundehalter
Laut Gesetz darf ein Hund im Wald frei laufen. Der Regionalverband Ruhr bittet wegen der Brut- und Aufzuchtzeit trotzdem um die Leine.
Sprockhövel. Wer mit seinem Hund im Wald am Mollenkotten unterwegs ist, der trifft jetzt auf Schilder mit der Bitte, den Vierbeiner von April bis Mitte Juli an der Leine zu lassen. Aufgestellt hat sie der Regionalverband Ruhr, der sich im Auftrag des EN-Kreises dort um die forstlichen Belange kümmert. Eine Bitte ist es, weil Hunde von Rechts wegen auf den Waldwegen frei laufen dürfen, wenn ihr Mensch sie immer im Blick hat und sie zuverlässig heranrufen kann.
Nun ist die Zeit, in der die Tiere ihre Jungen aufziehen, aber eine besondere. In der auch der gut erzogene Hund auf ein Kitz stoßen kann — und plötzlich können seine Beutegreifer-Instinkte erwachen.
Vier von Hunden schwer verletzte Kitze, sagt Revierpächter Otto Weger, habe man in den vergangenen drei Jahren erlösen müssen. „Und das sind nur die, die wir gefunden haben.“ Auch unter jungen Hasen oder Bodenbrütern könnten Hunde Schaden anrichten.
100 bis 120 Hunde seien täglich in diesem Wald unterwegs, schätzen Weger und Miriam Herber, Försterin des RVR. Die meisten Halter würden sich vernünftig verhalten. Anderen sei gar nicht klar, dass auch ein friedlich durchs Unterholz bummelnder Hund die Tiere des Waldes in Aufregung versetzen kann — gerade in der Zeit, in der sie Junge haben.
Herber: „Jeder ist hier willkommen. Wir halten die Wege frei, sammeln Müll, richten Erholungsplätze ein.“ Es sei aber wichtig, dass die Menschen, die im Wald Erholung suchen, nicht nur sich selbst sehen: „Das ist ein Gesamtkomplex, ein sensibler Naturraum. Es wäre schön, wenn ihm Achtung entgegen gebracht würde.“