Verkehr Kreuzung erhält bessere Noten als Kreisverkehr

Sprockhövel · Straßen NRW hat mögliche Varianten für den Knotenpunkt South-Kirkby-Straße / Bochumer Straße verglichen.

Der Knotenpunkt South-Kirkby-Straße / Bochumer Straße.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Soll am Knotenpunkt South-Kirkby-Straße / Bochumer Straße ein Turbo-Kreisverkehr neu gebaut oder die vorhandene Kreuzung ausgebaut werden? Mit dieser Frage befasste sich der Umwelt- und Verkehrsausschuss der Stadt Sprockhövel am Donnerstagabend wieder einmal. Verwaltung und auch Teile der Politik favorisierten bisher den Kreisel.

Im Ausschuss waren erneut Vertreter des Landesstraßenbaubetriebs Straßen NRW und des Bochumer Ingenieurbüros zu Besuch. Sie stellten Auswertungen einer abermals durchgeführten Zählung vor und warben damit für einen Ausbau der Kreuzung.

Anhand dieser Zahlen und anhand von Unfallbildern bewerteten die Fachleute um Thomas Schittkowski die Vor- und Nachteile der jeweiligen Varianten. Mit einer Schulnote von 4,5 schied dabei der einstreifige Kreisverkehr völlig aus. Auch der Turbokreisverkehr mit Bypässen bekam lediglich die Bewertung 3,3, während der Ausbau der Kreuzung mit 3,1 am besten abschnitt.

„Ein Ausbau der Kreuzung mit optimierter Lichtsignal-Anlage ist im ganzheitlichen Variantenvergleich die beste Lösung“, sagte Thomas Schittkowski. „Deshalb versuchen wir, Sie hier davon zu überzeugen.“ Er und sein Team erläuterten in der Diskussion alle möglichen Fragen, auch von Anwohnern, und überzeugten mit klaren Antworten.

Vor allem die Radfahrer würden von einer Kreuzung profitieren. Aber auch Kapazitätsreserven einer Kreuzung für Verkehrsschwankungen seien bei der Betrachtung mitentscheidend gewesen. Beim Ausbau zur Kreuzung bleibe nur ein Konfliktpunkt mit Unfallgefährdung. Bei einem Turbokreisverkehr dagegen gebe es neun feindliche Ströme.

Lediglich bei der Qualität des Verkehrsablaufs hatte die Kreisverkehrsvariante bessere Noten bekommen. „Dafür ist er schwer mit Rad- und Fußgängerwegen vereinbar“, erklärte Richard Baumert vom zuständigen Ingenieurbüro.

Auf die Frage, ob er ein drittes Mal vor dem Ausschuss sprechen wolle, sagte Schnittkowski: „Ich glaube, wir sind auf fast alle Fragen eingegangen. Demnach kann es eigentlich nur eine Lösung geben.“ Er schien überrascht, dass der Ausschuss immer noch nicht zu einer Entscheidung pro Keuzungsausbau kommt. Zumal dadurch erneut wertvolle Zeit ins Land gehe.

Im Nachgang zur Sitzung erklärte Volker Hoven, Erster Beigeordneter und Bürgermeisterkandidat: „Der Vortrag war sehr tiefgreifend und ist auf alle offenen Fragen gut eingegangen. Jetzt muss man sehen, welche Variante es wird. Wir wollen noch eine Bürgerveranstaltung dazu machen. Am liebsten mit dem Landesbetrieb.“

Die Chancen des von ihm gewünschten Turbokreisverkehrs ordnete er entsprechend ein: „Sah leider nicht gut aus, glaube ich.“ Doch das letzte Wort scheint immer noch nicht gesprochen zu sein.