Abfall Stadt will mit Aufklebern und Bußgeld abschrecken
Sprockhövel. · Sprockhövel geht gegen illegale Abfallentsorgung vor. Neben Glas- und Altkleidercontainern wird oft anderer Müll abgeladen – mit unschönen Folgen.
Altreifen, Farbe- und Lacke, Hausmüll und Elektrogeräte – das alles finden Mitarbeiter des Entsorgungsunternehmens AHE GmbH an den Standorten der Glas- und Altkleidercontainer in Sprockhövel vor. Und zwar nicht in den Müllcontainern, sondern daneben. Damit soll nach dem Willen der Stadt Sprockhövel Schluss sein. In Zusammenarbeit mit der AHE GmbH und dem MediaTeam Heuser hat die Verwaltung einen Aufkleber entwickelt. „Müll abladen verboten“ steht auf dem in rot-gelb gehaltenen Aufkleber sowie der Hinweis, dass wilde Abfallentsorgung rechtswidrig ist und mögliche Bußgelder nach sich zieht. „Die Farben springen auf den silberfarbenen Containern gut ins Auge“, sagt Susanne Görner vom Fachbereich Planen, Umwelt, Bauen, Wohnen bei der Stadt Sprockhövel. Die Container im Stadtgebiet sollen noch in diesem Jahr mit den Aufklebern ausgestattet werden.
Die Aktion ist eine Folge des stark angestiegenen Müllaufkommens an den Standorten von Glas- oder Altkleidersammelcontainern. „Da wird alles entsorgt, was zu groß für die Restmülltonne ist“, sagt Heike Heinzkill, zuständig für kommunale Dienstleistungen bei der AHE GmbH. Normalerweise reinige die AHE einmal in der Woche die Standorte. „Das funktioniert nicht mehr. Wir fahren jeden zweiten Tag an den Glas- oder Altkleidersammelcontainern vorbei und transportieren Müll ab“, sagt Heinzkill. Der Müll wird anschließend zu den Umladeanlagen gebracht und sortiert.
Gibt es erst einmal Müll,
kommt schnell weiterer dazu
Der Bedarf sei höher geworden, bestätigt Görner. Die Verursacher handelten nach dem Motto: Das wird ja schon entsorgt. Und darum kümmert sich die AHE GmbH regelmäßig. Denn der Müllberg wachse. „Wenn erst einmal etwas neben den Containern steht, dann stellen die Leute noch etwas dazu“, sagt Görner.
Durch die Extratouren der AHE haben sich die Kosten in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. Diese Kosten zahlt die Kommune nicht direkt. Die Standplatzreinigung werde über einen Schlüssel berechnet, den die acht Systembetreiber des Dualen Systems zahlen. Diese bekommen ihr Geld von den Herstellern der Verpackungen, die die Kosten wieder umlegen. „Also letztendlich zahlt der Verbraucher die Reinigung durch höhere Kosten der Waren“, sagt Heinzkill.
Die Aufkleber sollen daraufhin wirken, dass weniger Müll an den Standorten von Glas- oder Altkleidersammelcontainern abgeladen wird. „Wir hoffen aber auch, dass Bürger sich melden, weil wir der Sache nicht alleine Herr werden“, sagt Gröner. Der Müll werde ja meistens abends entsorgt, wenn es keiner sehe. Günstig sei es, wenn Bürger das Fahrzeugkennzeichen des Verursachers angeben könnten. Sie hofft, dass es abschreckend wirkt, wenn die Müllverursacher wissen, dass wilde Abfallentsorgung eine Ordnungswidrigkeit ist und mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro geahndet wird.
Wenn sich Bürger und Bürgerinnen bei der Stadt meldeten, habe das nichts mit Denunziantentum zu tun, findet Görner. „Jeder will eine saubere und anständige Stadt haben und hinterher will es niemand gewesen sein“, sagt sie. Mit der wilden Abfallentsorgung würden die bestraft, die sich bemühen, den Müll richtig zu entsorgen. Die Stadt Sprockhövel stelle zahlreiche Möglichkeiten wie die Papier-, Restmüll- und Biotonne und den gelben Sack zur Verfügung. Nur die Abfuhr von Sperrmüll muss bestellt werden. Um Grünschnitt zu entsorgen, kann man die Sammelcontainer der Stadt in Anspruch nehmen. Größere Gartenabfälle können gegen Gebühr in den Umladeanlagen in Gevelsberg und Witten entsorgt werden.