Literatur Sprockhöveler legt zweiten Krimi vor
Sprockhövel. · Udo Schmidt plant bereits die Geschichte für seinen dritten Roman. Dabei achtet er auf genaue Ortsdetails seiner Lieblingsinsel Rügen.
Gäbe es einen Autoren-Wettbewerb zum Thema „Vielseitigkeit“, dann wäre der Sprockhöveler Udo Schmidt sicher ein heißer Medaillen-Kandidat. Denn aus seiner fleißigen Feder sind mehr als 100 Werke entstanden – zum Teil übersetzt in die Landessprache von Kuala Lumpur, in Indonesisch und in kyrillische Schrift. Die Themen sind vielfältig und reichen von populärwissenschaftlicher Computer-Literatur, wobei der Stoff der einzelnen Bücher aufeinander aufbaut, bis zu leicht fasslichen Ratgebern für digitale Fotografie.
Und dann wäre da noch ein autobiografisches Werk mit dem Titel „Nie zu alt für Easy-Rider“ über seine Erfahrungen als 67-Jähriger, der zusammen mit Jungs, die seine Enkel sein könnten, den Motorradführerschein erwirbt. „Den Motorradführerschein hatte mir meine Frau Ulrike zum Eintritt in den Ruhestand geschenkt“, schildert Schmidt schmunzelnd seine späte Liebe zur 100 PS starken Honda, die er in einem humorigen Bändchen festgehalten hat.
Udo Schmidt, mit seinen inzwischen 75 Jahren ausgesprochen fit und vital wirkend, hat diese Werke, die eine stattliche Bücherwand füllen, neben seiner Tätigkeit als Oberstudienrat am Berufskolleg in Wuppertal verfasst. „Damals bin ich etwa um 21.30 Uhr ins Bett gegangen, um 1.30 Uhr aufgestanden und habe dann an meinen Sachbüchern geschrieben“, erinnert sich der Vater von zwei Söhnen an harte Jahre mit eiserner Arbeits-Disziplin. Die hat ihn auch heute noch nicht verlassen, obwohl er sich zuletzt der leichteren schriftstellerischen Muse, nämlich seinem zweiten Kriminalroman, gewidmet hat.
Im Buch gibt es auch Autobiografisches zu lesen
Beide Krimis, nämlich „Phönix – Alte Wölfe spielen nicht“ und der aktuelle Roman „Jenseits der Idylle“ spielen auf seiner oft bereisten Lieblingsinsel Rügen. Und auch wenn er bei den verschiedenen Handlungssträngen seiner üppigen Fantasie freien Lauf lässt, legt der Sprockhöveler Hobby-Schriftsteller größten Wert auf lokale Authentizität. „Jeder Ort, jedes Lokal und jeder Straßenname müssen stimmen“, stellt Schmidt klar.
Und auch ein bisschen Autobiografie gibt es in beiden Werken, mit denen der Autor keinen Literaturpreis gewinnen, sondern Spannung, Action und natürlich auch eine Portion Romantik servieren will. „Lektüre im Stil eines Vorabendkrimis und damit bestens geeignet für spannend-entspannende Lektüre im Liegestuhl“, charakterisiert Schmidt seine beiden Romane, in denen einmal ein von der Abschiebung aufs Altenteil bedrohter Senior und zuletzt ein (zu Unrecht wegen sexueller Belästigung) strafversetzter Oberstudienrat die Hauptrollen spielen. Auf 450 Seiten wird die Leserschaft zuletzt mit Drogenschmuggel, der kriminellen nationalistischen Gruppe „Pro Germania“, Zwangsprostitution, alten DDR-Seilschaften, harter Action und einer zarten Liebesgeschichte konfrontiert und angeregt unterhalten. Also ein breites Spektrum, das sich da ausbreitet und im Buchhandel ebenso erhältlich ist wie im Versandhandel.
„Das Schreiben macht mir einfach Spaß, und allmählich entsteht in meinem Kopf auch die Handlung für den dritten Rügen-Krimi. Im September fange ich an zu schreiben und hoffe, dass er im kommenden Frühjahr fertig ist“, präsentiert sich Udo Schmidt mit ungebrochenem Tatendrang. fwb