Haßlinghauser Vertreter hoffen auf Besserung Reisebüros hadern mit vielen Stornierungen

Haßlinghausen. · Derzeit gebe es viele Angebote bei Reiseanbietern – vor allem für Reisen auf die Kanaren. Doch bei den Kunden ist das Jahr von Zurückhaltung geprägt.

Besonders für die Kanaren gibt es zu dieser Jahreszeit Angebote. Sie sind nicht mehr auf der Liste der Risikogebiete.

Foto: dpa/Andrés Gutiérrez

„Die Reisebüros hatten und haben schwer zu leiden, gehören in der Corona-Krise sicher zu den Unternehmen, die am stärksten gebeutelt sind“, sagt Andrea Drevermann vom TUI-Reisecenter in Haßlinghausen in der Mittelstraße 2. „Dabei hatte das Jahr recht gut begonnen, vor allem Mallorca war wieder sehr gefragt. Doch nach Beginn der coronabedingten Infektionen hagelte es nur noch Stornierungen, einhergehend mit Rückerstattungswünschen“, berichtet die Angestellte und schildert den anschließenden zusätzlichen Ärger.

„Wenn wir dann bei den Reiseveranstaltern angerufen haben, liefen da nur Bänder auf den Anrufbeantwortern, auf denen wir aufgefordert wurden, unsere Ansprüche per E-Mail anzumelden.“

Doch jetzt sieht man einen hellen Streifen am ansonsten düsteren Horizont: „Man darf wieder auf die Kanarischen Inseln (Gran Canaria, La Palma, La Gomera, Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, La Hierra. d. Red.) reisen. Und unser Chef, Michael Heringhaus, war gerade auf Fuerteventura und kam total begeistert wieder. Es ist noch nicht überlaufen, und man kann da fantastisch Urlaub machen“, berichtet Andrea Drevermann und spricht auch von verlockenden Angeboten, die derzeit offeriert werden. „Zwei reisen und nur einer bezahlt“, heißt es. „Allerdings sind diese Reisen ohne Flug“, wobei die Expertin anmerkt, dass sie bisher noch nichts über Infektionen im Flugzeug gehört habe.

In der Mittelstraße 1 in Haßlinghausen residiert das Haßlinghauser Reisebüro, wo Gabriele Menzler auch auf die Kanaren hinweist, die wieder Touristen beherbergen, während die Angebote der griechischen Inseln auslaufen. Das Jahr war von allergrößter Zurückhaltung und vielen Stornierungen geprägt. „Doch überraschend positiv war die Nachfrage nach Flusskreuzfahrten. Statt in die Ferne zu schweifen, blieben die reiselustigen Menschen lieber ein bisschen mehr in der Nähe. Das war für uns Reisebüros dann mal eine unverhofft angenehme Überraschung“, so Gabriele Menzel, die hofft, dass sich die Lage möglichst bald entspannt und der Reise-Weltmeister Deutschland wieder zu Bestform aufläuft.

Dass in der Mittelstraße gleich zwei Reisebüros zu Hause sind, sieht sie übrigens völlig entspannt. „Wir sind seit 30 Jahren hier am Ort, und unser Mitbewerber ist ebenfalls schon viele Jahr hier in unmittelbarer Nachbarschaft. Wir haben beide unsere Stammkundschaft und kommen uns nicht ins Gehege.“ fwb