Dabei erlebten die Gäste einen außergewöhnlich feierlichen Moment: Als Brux die Einbürgerungsurkunde an die 98 Jahre alte Monica Ella Gershon überreichte, erhoben sich alle Gäste spontan und spendeten Applaus.

„Eine nicht alltägliche Reaktion für einen alles andere als alltäglichen Gast“, kommentierte Brux das Geschehen. Was die Gäste beeindruckte, war vor allem das hohe Alter von Monica Ella Gershon: In diesem Jahr feiert sie noch Geburtstag, im nächsten Jahr wird sie 100 Jahre alt. „Den deutschen Pass habe ich bereits zum zweiten Mai“, berichtete sie dem Landrat.

Mit der neuerlichen Einbürgerung schließt sich für Monica Ella Gershon, die jetzt bei ihrem Neffen Werner Altenhein in Niedersprockhövel wohnt, ein Kreis. Als Ella Altenhein war sie 1915 in Hiddinghausen als Tochter von Mathilde und Karl Wilhelm Altenhein geboren worden. Es folgten Besuche der Volksschule Haßlinghausen und der Berufsschule in Wuppertal sowie berufliche Tätigkeiten als Angestellte.

Nach dem Krieg führte sie der Weg als Auswanderin 1957 über den großen Teich in die USA. Dort heiratete sie Arthur Gershon. Der Tod ihres Mannes vor knapp zwei Jahren war jetzt der Auslöser für ihre endgültige Rückkehr.

„1963 war die Einbürgerung in die Vereinigten Staaten mit dem Verlust der deutschen Staatsbürgerschaft sowie der Annahme des zusätzlichen Vornamens Monica verbunden“, erinnert sie sich.

„Trotzdem hat sie nie den Kontakt mit uns verloren. Zwei bis drei Mal im Jahr war sie bei uns zu Besuch“, erzählt Werner Altenhein und seine Frau Christa ergänzt, die Feier im Kreishaus mit ihrem musikalischen Rahmen, bei der die Tante „das Highlight“ war, sei ein besonders schöner Rahmen für die Rückkehr gewesen.