Stadt erfasst Straßenschäden jetzt digital
Spezialfahrzeug fährt das ganze Wegenetz ab und ermittelt Sanierungsbedarf.
Sprockhövel. Ein Computerprogramm soll künftig entscheiden, in welcher Reihenfolge die Straßen in der Stadt saniert werden müssen. Um an die für die Auswertung benötigten Daten zu gelangen, wird ein Spezialfahrzeug in den kommenden Tagen das ganze Straßennetz abfahren.
Angesichts des „stetig wachsenden Finanzdrucks“, so die Stadtverwaltung, werde es auch in Sprockhövel „zunehmend schwieriger“, die Instandhaltung der öffentlichen Straßen, Wege und Plätze zu gewährleisten. Umso wichtiger sei es, möglichst genaue Kenntnisse über Schäden zu haben. Mit den durch das Fahrzeug gesammelten Daten sei es erstmals möglich, „eine objektive Aussage zu dem Zustand einzelner Straßenabschnitte“ zu treffen.
Ermittelt werden in diesem Zusammenhang der Stadt zufolge unter anderem Fahrbahnbreiten, -längen, -flächen und -höhen. Außerdem erfasst das Fahrzeug alle Straßenzustände und bewertet sie. Da von der Stadt am Dienstag keine Details zu erhalten waren, bleibt unklar, mit welcher Technik die Daten erhoben werden.
Bei vergleichbaren Projekten in anderen Städten kamen Fahrzeuge zum Einsatz, die mit bis zu zehn Digitalkameras ausgerüstet waren und auch Panoramabilder anfertigten. Das gab auch Kritik: Weil dabei zum Teil auch Fußgänger und Fahrzeuge fotografiert werden, ließ im September vergangenen Jahres Brandenburgs Datenschutzbeauftragte Dagmar Hartge das geplante Scannen der Straßen in Potsdam stoppen.
Erst nachdem garantiert worden war, dass die Gesichter und Kennzeichen auf den Bildern unkenntlich gemacht werden, durfte der Kamerawagen dort zum Einsatz kommen. Die Einwohner wurden dabei vorher über die Zeitpläne für die einzelnen Stadtteile informiert.