Sprockhövel Neues Leben im Malakow-Park

Sprockhövel. · Dem Malakow-Turm gegenüber, auf der anderen Seite der Hattinger Straße, schlummert ein kleines Juwel, das allerdings einer Politur bedarf: der Malakow-Park mit seinen imposanten Exponaten aus der Blütezeit des Ruhrbergbaus und der 1969 stillgelegten Zeche Alte Haase.

Bürgermeister Uli Winkelmann, Gerhard Koch, Klaus Walterscheid (Heimatverein), Peter Will (Bauhof Leitung) und Volker Hoven mit Markus Gronemeyer vom Bauhof mit seinem Team.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Stadt Sprockhövel und der Heimat- und Geschichtsverein wollen die Verschönerung des Parks jetzt angehen und hatten zu einem Ortstermin eingeladen. „In den USA finden Sie an jeder Ecke den Hinweis ,Historic Monument’. Aber hier sehen Sie jetzt wirklich ein Industrie-Denkmal“, erklärte Bürgermeister Ulli Winkelmann zu Beginn des kleinen Rundgangs durch das üppige Grün des landschaftlich reizvollen Parks, vorbei an mächtigen Maschinen wie dem Dampfhammer, dem Lüfterrad, dem Senklader oder der Brikettpresse.

Zeugen der Bergbauvergangenheit als Sehenswürdigkeiten

„All diese Zeugen der Bergbauvergangenheit von Sprockhövel haben das Potenzial zu einer Sehenswürdigkeit, nicht nur für die Spaziergänger hier aus dem Umfeld, sondern auch für Radtouristen“, erklärte der Erste Beigeordnete Volker Hoven. Doch um diesen Effekt zu erreichen, soll nun die Aufenthaltsqualität in dem rund 20 000 Quadratmeter großen Park erheblich verbessert werden. Mit der tätigen Hilfe des städtischen Bauhofs unter der Leitung von Peter Will wurden nun etliche Bänke aufgestellt, die nicht nur Spaziergänger und Radler zur Rast einladen, sondern auch eine speziell für Jugendliche, die eine hohe Sitzfläche mit Ablage für die Füße bevorzugen. Eine Doppelbank mit einem Tisch in der Mitte fordert geradezu ein gemütliches Familien-Picknick heraus.

Aufgestellte Mülleimer und eine Entsorgungsstation für Hundekot sollen einen Aufenthalt ohne unschöne Nebenerscheinungen ermöglichen.

Und dazu gehört natürlich auch, dass die eisernen und stählernen Maschinen vom Rost befreit und in Schuss gehalten werden. „Das hatten wir zusammen mit der Feuerwehr auch schon im Frühjahr vor, aber da kam Corona dazwischen“, erklärt Gerhard Koch, der stellvertretende Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, der auch befürwortet, dass eins der Industriedenkmäler den interessierten Erholungssuchenden dem angenehmen Verweilen direkt nutzbar gemacht werden soll: der Faulturm. Noch liest man auf einem verrosteten Schild die Aufschrift „Achtung Lebensgefahr“, doch die besteht schon lange nicht mehr. „Der Faulturm ist verfüllt worden, und auf seiner Oberseite soll eine Aussichtsplattform mit Sitzbänken entstehen“, wagt Volker Hoven einen Blick in die Zukunft.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in dem geschichtsträchtigen Park ist zweifellos das Mundloch des alten Stollens, dessen Eingang vergittert ist. „Der war total vermüllt, ist aber jetzt wieder zugänglich gemacht worden“, erzählt Klaus Walterscheid, Altbürgermeister und Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins. „Der Stollen führt zum Malakow-Turm und wird für Führungen geöffnet.“

Die Arbeitsteilung zwischen Stadt und Heimat- und Geschichtsverein sieht vor, dass die Stadt für die Pflege des Parks sorgt, während der HGV sich um die Exponate und deren Hinweistafeln kümmern soll. Eine Aufgabe, die der Verein sicherlich gern wahrnimmt, hatten die traditionsbewussten Sprockhöveler doch alle für dieses Jahr geplanten Aktivitäten Corona-bedingt absagen müssen.

Einig war man sich am Ende des Rundgangs darüber, dass auf der Hattinger Straße deutlicher auf den aufblühenden Malakow-Park hingewiesen werden müsse, damit auch Unkundige ihn finden können.