Stadtputz: Schüler auf Müllsafari

Schulen und Kindergärten machten am Freitag den Anfang.

Sprockhövel. Mit oft zu großen Handschuhen aber genauso großem Eifer waren gestern rund 500 Schüler aller fünf Grundschulen, sowie der Haupt- und der Gesamtschule im Müllsammeleinsatz rund um ihre Schulen und teilweise in die Wohngebiete hinein. Sie bildeten mit etwa 100 Kindern mehrerer Kindergärten wie immer die Vorhut, bevor heute Vereine und private Gruppen bei der Stadt-Aktion "Sprockhövel putz(t) munter" in anderen Bereichen anpacken.

"Die Leute werfen einfach ihren Müll weg und denken gar nicht nach", schimpfte Jan, Drittklässler an der Grundschule Hobeuken, empört, nachdem er Flaschen und Reste von Knallkörpern in einem von der Stadt gelieferten Müllsack verschwinden ließ. Angelina fand besonders die vielen Hundehaufen "eklig".

"Es ist gut, dass die Kinder die Erfahrung machen, dass man so nicht mit der Umwelt umgeht", hob Sandra Rinas, eine der begleitenden Mütter, den Sinn der Aktion hervor. Selbst im behüteten Hobeuken und in Herzkamp kamen ein paar Säcke Papier, Flaschen und sonstiger Müll zusammen. 4,50 Euro lautete die "Pfandausbeute" in Herzkamp.

Naturgemäß weitaus schlimmer sah es am Radweg hinter der Hauptschule oder am Busbahnhof in Haßlinghausen aus. Den "zierten" Hunderte von Zigarettenkippen. Das hellblaue Pflaster des Bussteigs ist durch zahllose (Schüler-) Kaugummis und Getänkereste verklebt. Da halfen auch Handschuhe und Greifzangen den anrückenden Elftklässlern der Gesamtschule nicht.

Vergleichsweise idyllisch ging es am Radweg in Schee zu, wo 25Kinder des Naturkindergartens Gräben und Hänge durchwuselten. Jedes Fundstück wurde stolz präsentiert, die alte Handcremedose noch aus D-Mark-Zeiten gar als "Schatz" behandelt.