Stadtverwaltung setzt auf E-Mobilität
Der Fuhrpark wurde um ein Elektromobil erweitert. Es handelt sich um ein Gebrauchtfahrzeug.
Sprockhövel. Es ist kaum zu hören, aber mit seiner weißen Lackierung auch von weitem gut zu sehen: das neueste Auto in der Fahrzeugflotte der Stadt. Gut zu erkennen durch den Schriftzug „Stadt Sprockhövel“. Es ist das erste E-Mobil im Besitz der Stadt. Angeschafft wurde es kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres. Das Geld stand Kämmerer Volker Hoven recht plötzlich zur Verfügung — durch den lukrativen Verkauf eines Feuerwehrautos, das nicht mehr benötigt wurde. Da diese eingenommenen Finanzmittel am Ende des Jahres der Kasse und dem Jahresabschluss zugeflossen worden wären, entschied sich die Stadtspitze, die Idee von Bür-germeister Ulli Winkelmann und seinem Beigeordneten Hoven umzusetzen und ein Elektroauto zu kaufen. Wie hoch der Erlös des Verkaufs ist, wollte die Stadt auf WZ-Nachfrage nicht mitteilen.
„Elektromobilität ist neben dem autonomen Fahren einer der wichtigsten Trends im Automobilbereich. Elektromobilität kann einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erklärte Winkelmann den Grund für die Aufnahme des Opel-Ampera in die städtische Fahrzeugflotte. Dabei geht es dem Stadtoberhaupt nicht nur um den umweltschonenden Beitrag des Fahrzeuges. „Es geht auch darum, dass wir unseren Mitarbeitern das elektrische Fahren erlebbar machen.“
Der knapp sechs Jahre alte Wagen steht den gesamten Fachschaften der Stadt für Dienstfahrten zur Verfügung. „Vielleicht entscheidet sich dadurch der eine oder andere Mitarbeiter auch, ein E-Auto zu kaufen“, sagte Hoven, der damit auf einen doppelten Nutzen des Wagens hofft.
Schließlich reifte der Gedanke pro E-Mobil bei einem Geschäftstreffen zwischen AVU und der Verwaltung, bei der die städtischen Mitarbeiter die Dienstfahrzeuge der AVU „probefahren“ durften.
Doch ohne die Unterstützung der AVU wäre diese spontane Anschaffung wohl nicht gelungen. Auf dem kurzen Dienstweg konnte der Energieversorger eines seiner sieben E-Autos taxieren lassen und zum aktuellen Wiederverkaufswert der Stadt zur Verfügung stellen. „Das schwierigste dabei war der Faktor Zeit“, erklärte Dirk Locatelli, der den Verkauf auf Seiten der AVU abwickelte. Auch diese nutzte den Opel seit Mai 2012 für Dienstfahrten und Kundenbesuche.
„Hier haben alle Bereiche gut miteinander gearbeitet. Es zeigte sich auch, dass wir uns auf unsere Partner verlassen können“, dankte Bürgermeister Winkelmann der AVU. „Für uns ist die E-Mobilität wichtig für die weitere unternehmerische Entwicklung“, sagte AVU-Vorstand Uwe Träris, der sicher ist, dass die Anzahl der E-Autos jetzt immer weiter steigen wird. Auch wenn Träres ein „analoges Restleben“ immer wichtig hält, glaubt er an die Zukunft der E-Mobilität. Zumal diese gerade für die Kurzstrecken, die in der Stadt anfallen, wesentlich sauberer und günstiger sind.