„Stattplan“ erinnert an die NS-Zeit
Die Neuauflage zeigt wichtige Plätze der Stadtgeschichte 1933 bis 1945.
Sprockhövel. Ab sofort ist der „Stattplan Sprockhövel im Nationalsozialismus 1933 bis 1945“ wieder erhältlich. Der in der zweiten Auflage geringfügig aktualisierte Plan verdeutlicht anhand von 52 Punkten im Stadtgebiet, dass Geschichte auch ganz lokal stattfindet.
Unter den Stichworten „Macht und Herrschaft”, „Widerstand und Verfolgung”, „Zwangsarbeit” und „Karrieren” führt der Plan zu Adressen, an denen sich beispielsweise Versammlungslokale der NSDAP-Ortsgruppe, Wohnhäuser jüdischer Familien oder Lager für Zwangsarbeiter und die Unternehmen, die sie beschäftigten, befanden.
Herausgegeben wird der Plan vom Stadtarchiv und von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN/BdA). „Ziel der Veröffentlichung ist, auch junge Leute zum Nachdenken zu bringen”, erklärt Stadtarchivarin Karin Hockamp ein Motiv für die Neuauflage, die aus städtischen Mitteln vorfinanziert wurde und kostendeckend verkauft werden soll. „Unsere Täter in Sprockhövel entstammten auch den angesehenen Familien aus der Mitte der Gesellschaft”, sagt Hockamp. Auch wenn es derzeit keine konkreten Hinweise auf rechtsradikale Aktivitäten in der Stadt gebe, müsse man aufmerksam bleiben. „Wie wollen immer wieder daran erinnern, was nach 1933 passiert ist. Was möglich war, kann wieder möglich werden”, sagt Thomas Birg (VVN).