Aktionstag: Kinder stöbern im Berufsleben

Vom Zahnarzt bis zur Feuerwehr — der Nachwuchs konnte einen Tag lang erleben, was Erwachsene so tun.

Foto: Gerhard Bartsch

Sprockhövel. Wer ist Freiwilliger? Die Stöbertag-Kinder in der Zahnarztpraxis Sonnenschein, Schwerpunkt Kiefernorthopädie, halten sich zurück. Dabei sucht Praxismitarbeiterin Rebecca Däumig nur jemanden, der sich die Zähne einfärben lässt. Schließlich fasst sich Marc (10) ein Herz und setzt sich auf den Behandlungsstuhl. „Gut geputzt!“ lobt Däumig, „Jetzt bitte zu unserer Zahnputzecke.“ „Oh, nee,“ sagt Marc. Aber er greift zur Zahnbürste.

Zehn Kinder ist die Gruppe stark. Sie folgen den Stationen, an denen eine Spange entsteht. Begutachten das Röntgengerät, erforschen das Labor. Als Abdrücke genommen werden sollen, fliegen alle Hände nach oben, jeder will. Nico (10) berichtet von der zähen Masse im Mund: „Am Anfang ist es ein bisschen komisch, aber dann geht’s.“ Lebhafte Diskussion kommt auf, als die Kinder entdecken, dass man sich eine Klammer in den Vereinsfarben machen lassen kann — mit integriertem Vereinslogo. Für kurze Zeit bestimmen Schalke, Dortmund und Bayern München das Gespräch. Jede Menge Eindrücke gibt es an diesem Tag, ein paar Abdrücke, und zwei Kinder können dazu noch ein Gipsmodell ihres Kiefers mitnehmen.

Eine andere Gruppe besucht die Feuerwehr Haßlinghausen. Was die Feuerwehr macht? Mika (10) weiß schon einiges: „Löschen — und Kätzchen aus Bäumen retten.“ Gemeinsam kommen die fünf Kinder dann noch auf die übrigen Einsatzgebiete, unterstützt von Marc Bendig. Tom (9) hat ebenfalls feste Vorstellungen: „Wenn’s brennt, dann richtig, wie bei Faulenbach.“

Der Theorie folgt die Praxis, die Kinder versammeln sich vor dem Rüstwagen. Sie dürfen den Lichtmast ausfahren. Einmal schalten, und zweimal 1500 Watt flammen auf. Dann gilt es, mit einer Rettungsschere ein starkes Winkelblech zu zerschneiden. Mika (10) bekommt einen Helm auf, Handschuhe an, die Brandschutzjacke reicht ihm bis unter die Kniekehlen. „Du siehst cool aus“, ruft eines der Kinder. Mikas Fazit: „Das ging ganz schön auf die Arme. Ich hatte auch ein bisschen Angst, aber es war toll.“ Tom (9) versucht sich als nächster. Klack, das nächste Stück fliegt weg. „Ich habe unter dem Helm nicht so viel gesehen“, sagt er — und erkundigt sich, wann sich die Jugendfeuerwehr trifft.