TSG-Bilanz fällt durchwachsen aus

Geschäftsführer André Meister sieht für die Mannschaft nach der Winterpause noch Chancen.

Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Wenn André Meister eine Bilanz der Regionalliga-Hinrunde ziehen soll, redet der Geschäftsführer des Aufsteigers nicht lange drumherum. „Was soll ich da sagen? Zehn Punkte und letzter Tabellen — so sieht es aus!“ Der kleine Verein vom Rande des Ruhrgebiets steht also tatsächlich dort, wo sämtliche Experten die TSG vor der Saison erwartet hatten. Und das nicht nur zur Winterpause, sondern auch in der Abschlusstabelle im kommenden Sommer.

Ob der direkte Wiederabstieg unabwendbar ist, will Meister noch nicht sagen. „Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.“ Zwar beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz zehn Punkte, doch aufgrund der Ergebnisse und Erfahrungen der Hinrunde, sieht Meister noch Luft nach oben. „Da waren mehrere Spiele dabei, in denen wir anstelle einer knappen Niederlage auch Remis hätten spielen können. Oder Unentschieden (insgesamt immerhin sieben, d.Red.), in denen auch ein Sieg möglich gewesen wäre“, rechnet er vor und ist überzeugt , dass in der Saisonfortsetzung in zwei Monaten für die TSG noch was möglich ist. Schließlich hätten auch immer wieder die gegnerischen Trainer die Spielweise der TSG gelobt.

Sprockhövels Trainer Andrius Balaika hatte vor einigen Wochen außerdem von Neuverpflichtungen in der Winterpause gesprochen. Den ersten Spieler hat der Verein vom Baumhof inzwischen tatsächlich unter Vertrag genommen. Es handelt sich um Mark Murai. Einen ungarischen U18-Nationalspieler. Er ist ein Mann für die Offensive, die bislang nicht unbedingt den Nachweis großer Durchschlagskraft hinterlassen hatte. Mit 17 Treffern in 19 Spielen verfügt die TSG über den schwächsten Angriff der Liga und mit 46 Gegentoren gleichzeitig über die zweitschlechteste Abwehr. Die erste Nachverpflichtung soll aber auch nicht die letzte gewesen sein. Anfang Januar, wenn die Mannschaft ins Training einsteigt, werden sich noch zwei, drei weitere Anwärter im Probetraining vorstellen.

Obwohl er insgeheim sicher mehr erhofft hatte, will Meister die sportliche Ausbeute der Hinrunde jedoch keineswegs schlecht reden. Schließlich hätte sich die TSG — „abgesehen von der bescheidenen Kölner Woche mit zehn Gegentoren in zwei Spielen“ — viel besser verkauft, als viele Fachleute ihr zugetraut hätten. „Wenn man sieht, wie viel Profitum mit zwei Mal Training pro Tag in dieser Liga herrscht, so ist das mit einem Training nach Feierabend, kaum zu schaffen, mit der Konkurrenz mitzuhalten“, sagt der Geschäftsführer.

Er habe einige Spiele der Hinrunde ebenso genossen, wie die Mannschaft. Die Auswärtsspiele bei Alemannia Aachen oder Rot-Weiss Essen seien schon coole Nummern gewesen. Ebenso wie die Heimspiele gegen den Nachwuchs von Borussia Dortmund oder dem Wuppertaler SV, die aus Sicherheitsgründen jeweils im Hagener Ischelandstadion hatten stattfinden müssen.

Damit ist der Bogen zum organisatorischen Teil geschlagen, mit dem sich die TSG durch den Aufstieg in die vierte Liga konfrontiert sah. Das seien große Herausforderungen gewesen, die der Verein angesichts der Auflagen im Sommer habe stemmen musste, sagt Meister. Er habe sich nur in einem Punkt tatsächlich mehr versprochen: den Zuschauerzahlen. „Wenn da 100 Fans aus Ahlen angekündigt werden, dann am Baumhof aber nur zwölf aus dem Bus steigen, dann ist das schon enttäuschend.“

Das erste Pflichtspiel im neuen Jahr absolviert das TSG-Team bereits am 4. Februar mit der nächsten Runde im Westfalenpokal. Es folgt am 11. Februar das Nachholspiel beim SC Verl, bevor es danach mit der regulären Saison weitergeht.