TSG Sprockhövel Andrea Haarmann erkämpft sich den Weltmeister-Titel

Die erfolgreiche Judoka von der TSG Sprockhövel gewinnt in Fort Lauderdale zum dritten Mal Gold bei den Veteranen.

Foto: Andrea Haarmann

Sprockhövel. Der Sieg war ihr Ziel. Dafür hat Andrea Haarmann den langen Weg nach Fort Lauderdale auf sich genommen. Dort wollte die erfolgreiche Judoka ihren Weltmeistertitel zum zweiten Mal verteidigen. „Wenn ich beim Wettkampf antrete, dann möchte ich auch gewinnen“, betont die 52-Jährige.

Nach einer Anreise mit Hidernissen war die ehrgeizige Sportlerin sich diesmal allerdings nicht ganz sicher, ob der Griff nach Gold ihr erneut gelingen würde. „Mit dem Schlafmangel im Gepäck war ich zunächst skeptisch. Doch am Wettkampfmorgen habe ich mich fit gefühlt und meine Taktik gut umsetzen können.“

Mit einem Freilos in der ersten Runde konnte sich zunächst ihre Gegnerinnen anschauen und die eigene Aufregung niederkämpfen. „Vorher bin ich immer sehr nervös und bis ich das erste mal auf der Matte stehe, auch nicht ansprechbar“, berichtet Andrea Haarmann.

Beim ersten WM-Duell in der Klasse der Frauen bis 70 Kilo stand ihr eine Brasilianerin gegenüber. Mit ihrer Spezialtechnik setzte sich die Sportlerin von der TSG Sprockhövel durch. „Der Tani Otoshi ist eine Kontertechnik nach hinten, die mir sehr liegt und in den USA mehrfach geglückt ist.“

In der zweiten Runde kam sie damit allerdings nicht zum Erfolg. Gegen die Britin hatte sie sich bereits im WM-Finale in Amsterdam nur mit Mühe durchgesetzt. „Sie ist eine sehr unangenehme Kontrahentin.“ Also ging Andrea Haarmann in die Offensive drehte die Gegnerin am Boden mit einem Haltegriff, fixierte sie und konnte damit das Duell vorzeitig für sich entscheiden. „Abzuwarten liegt mir nicht. Stattdessen versuche in einem schnellen Angriff meine Chancen zu nutzen.“ Das brachte ihr im Kampf gegen eine Tschechin und schließlich auch im Finale gegen eine Italienerin den Sieg.

„Es war ein wunderbares Gefühl, den Titel noch einmal zu gewinnen.“ Ihre eindrucksvolle Medaillensammlung möchte Andrea Haarmann allerdings gerne noch etwas erweitern. „Nächstes Jahr sind wieder Europa- und Weltmeisterschaften. Darauf arbeite ich hin.“ Mit konzentriertem Training und kleineren Turnieren in Holland, Belgien und Frankreich bereitet sich die 52-Jährige darauf vor. „Den Wettkampf brauche ich als Bestätigung und Motivation für mich. Mich fasziniert einfach die Auseinandersetzung mit dem Gegner.“ Da ihr Vater der Meinung war, das sei nichts für Mädchen ist Andrea Haarmann erst spät zum Judo gekommen. „Da war ich schon 17 Jahre alt“, sagt sie lachend. Deshalb möchte sie gerne noch so lange wie möglich weiter kämpfen und ihre Erfolge genießen. Denn der Sieg ist immer ihr Ziel.