Verkehr und Umwelt Umweltbüro zählt Tiere im Baugebiet der L70n

Niedersprockhövel. · Um die Arbeiten an der Umgehungsstraße rechtssicher zu gestalten, wird der Bestand überprüft.

Unter anderem der Bestand der Haselmaus wird überprüft.

Foto: Carsten Rehder/dpa/Carsten Rehder

Der Neubau der Ortsumgehungsstraße L70 in Niedersprockhövel durch den Landesbetrieb Straßen NRW soll auch dazu dienen, die im Baugebiet lebenden Tierarten zu listen. Die bislang vorliegenden Daten sollen im Rahmen einer sogenannten ökologischen Baubegleitung aktualisiert werden. Seit gut einem Monat werden deshalb die Vorkommen von Vögeln, Fledermäusen, Schlangen, Fröschen und Lurchen und anderen Tieren überprüft und gezählt. Weil sich viele Tiere meistens verstecken, beziehungsweise nachtaktiv sind, setzt Straßen NRW auf verschiedene Hilfsmittel.

Mit Gummimatten, die als Schlangenversteck genutzt werden können, Reusenfallen in Gewässern zum Nachweis von Fröschen und Lurchen sowie Niströhren in Gebüschen für Haselmäuse setzen die Experten dabei kreative Fanggerätschaften ein, die von so manchem Trassenspaziergänger auch als Müll wahrgenommen werden könnten. Doch das Gegenteil ist der Fall. Vielmehr handelt es sich um Untersuchungsmaterial.

Ob und welche Tiere schon gefangen beziehungsweise gezählt wurden, konnte Straßen NRW auf WZ-Anfrage noch nicht beantworten. „Die Zählung wird von einem von uns beauftragten Umwelt-Büro ausgeführt. Es wird sicherlich noch Zeit brauchen, bis wir die ersten Auswertungen erhalten“, erklärt Andreas Berg von Straßen NRW. Er betont noch einmal, dass Spaziergänger das Material nicht anfassen oder gar wegwerfen sollten. Entsprechende Schilder würden auch auf die Maßnahme hinweisen.

Die Bauarbeiten
sind im Zeitplan

Laut Berg könne die Zählung durchaus noch Monate andauern. Mit dem Ergebnis soll die bald beginnende zweite Bauphase der Umgehungsstraße auf eine „rechtlich sichere“ Basis gestellt werden. Der erste Bauabschnitt sei bislang im Zeitplan. Das kann auch Volker Hoven bestätigen. Der städtische Beigeordnete erklärt: „Den genauen Stand kann ich natürlich erst am Montag nach meinem Urlaub benennen, aber bis vor meinem Urlaubsantritt sah alles gut aus.“ Wohlwissend, dass die Arbeiten von Straßen NRW durchgeführt werden, ist die Stadt trotz allem erster Ansprechpartner für die Bürger. Eine Handhabe etwas an den Plänen zu ändern, gebe es seitens der Stadt aber nicht. „Wir stehen in einem ständigen Austausch mit dem Landesbetrieb und haben unsere Ideen und Wünsche vor dem Baustart eingereicht“, erklärt Hoven. So wird es nach auf Anregung der Stadt auch keine Vollsperrung auf der Hauptstraße beim Übergang zur Wuppertaler Straße geben. Während der Bauarbeiten wird eine Ampel den Verkehr regeln. So wird die Baustelle sowohl von Mensch als auch Tier noch einiges an Geduld einfordern.