Vielfalt der Kulturen als Chance begreifen

Stadtverwaltung begrüßt rund 320 Menschen zum Neujahrsempfang.

Foto: G. Bartsch

Sprockhövel. „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen - Vielfalt der Kulturen“ - so lautete das Motto des 16. Neujahrsempfangs, zu dem die Stadt Sprockhövel gestern ins Golfhotel Vesper geladen hatte. Bevor WDR-Moderatorin Edda Dammmüller vor rund 320 Gästen die Talkrunde eröffnete, sprach Bürgermeister Ulli Winkelmann über die Ereignisse der Silvesternacht und mahnte unter anderem eine Kultur des Respekts gegenüber Frauen an. Zugleich warnte er aber auch vor nationalen Engstirnigkeiten.

Ähnlich äußerte sich auch Nikolas Schneider, der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, der bei aller Weltoffenheit und Toleranz darauf verwies, dass das Grundgesetz nicht zur Disposition stünde und Nächstenliebe und Barmherzigkeit Grundwerte unserer Gesellschaft seien. „Respektvolle Behandlung von Fremden wird auch in der Bibel oft genannt, ist also kein neues Problem“, so Schneider.

Welche Bereicherung Migranten darstellen können, bewies der 23 Jahre alte Safet Mistele. Der junge Mann aus dem Kosovo wuchs in der Schwarzbach in Oberbarmen auf und wurde von Tanzlegende Pina Bausch entdeckt. Nun studiert er an der Folkwang-Schule. Die herzerfrischenden Ausführungen des jungen Tänzers provozierten Lachsalven im Publikum und eroberten auch die Herzen der anderen Talkgäste wie dem Landtagsvizepräsidenten Oliver Keymis, der Bundestagsabgeordnete Marie-Luise Dött, der Speerwurfweltmeisterin Steffi Nerius oder dem Tanzweltmeister Michael Hull.

Dammmüller interviewte auch Fariborz Molki, den aus dem Iran stammenden Hausmeister der Sprockhöveler Flüchtlingsheime, der den Neubürgern bei ihrem Start hierzulande zur Seite steht.

Fazit der mehr als zweistündigen Veranstaltung: Integration, Inklusion und ein gedeihliches Miteinander sind nur möglich bei gegenseitigem Verständnis, Toleranz und viel gutem Willen.