Wie dieser gestaltet werden kann, wird jetzt in Wuppertal gelehrt Stiftungsprofessorin erforscht den Radverkehr der Zukunft
Ein wichtiger Bestandteil der Verkehrswende ist der Radverkehr. Wie dieser zukünftig gestaltet werden kann, wird nun in Wuppertal gelehrt und erforscht: Prof. Dr. Ing. Heather Kaths ist die neue Stiftungsprofessorin für „Planungswerkzeuge für den Radverkehr der Zukunft“ an der Bergischen Universität.
Die Professur wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.
Heather Kaths (35) studierte Bauingenieurwesen an der kanadischen University of Calgary und Transportation Systems an der Technischen Universität München (TUM). Dort promovierte sie 2017 auch. In ihrer Dissertation analysierte sie das Verhalten von Radfahrenden im urbanen Kontext und entwickelte daraus entsprechende Simulationsmodelle. In München war Kaths mehrere Jahre Wissenschaftliche Mitarbeiterin und leitete an der TUM zuletzt die Forschungsgruppe „Urban Traffic Simulation“. Im April kam sie nun nach Wuppertal.
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Simulation, Reallabor und Transformation. Ihr Ziel ist es, Werkzeuge zu entwickeln, die Planung, Entwurf und Bewertung von funktional differenzierten, in sich geschlossene Radwegenetze mit hoher Leistungsfähigkeit ermöglichen. Um Praxiserfahrung und reale Erkenntnisse einzubringen, werden in Realexperimenten und in Reallaboren praxistaugliche, funktionierende Lösungsbeiträge entwickelt, erprobt und evaluiert. „Es ist an der Zeit, dass die Radverkehrsforschung in Bezug auf quantitative, experimentell fundierte Erkenntnisse zum motorisierten Verkehr aufschließt“, sagt Professorin Kaths.
Geplant ist im Rahmen der Förderung dieser Stiftungsprofessur außerdem die Entwicklung eines Masterstudiengangs Radverkehrsingenieurwesen. Dieser soll neben Grundlagen im Verkehrsingenieurwesen insbesondere vertiefende Kenntnisse für den Entwurf, die Planung und die Simulation von derzeitiger und zukünftiger Radverkehrsnachfrage vermitteln.
Die Stiftungsprofessur „Planungswerkzeuge für den Radverkehr der Zukunft“ ist dem Fachzentrum Verkehr angegliedert. Die Bergische Universität Wuppertal kooperiert dabei mit dem Forschungszentrum Jülich, mit dem Wuppertal Institut (im Bereich Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung und mit dem Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit.
Erstmals fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur an sieben Hochschulen Radverkehrs-Professuren. Konkret geht es darum, die Interessen von Radfahrern künftig noch stärker zu berücksichtigen – von der Infrastrukturplanung über Mobilitätsmanagement bis zur fahrradfreundlichen Gesetzgebung. Das BMVI fördert die Einrichtung der Professur: Für die Zeit bis zum 31. Dezember 2023 erhält die Bergische Universität rund eine Million Euro. Red