Neue Erkenntnisse Tödliche Polizei-Schüsse in Dortmund: Eingesetztes Pfefferspray war abgelaufen

Dortmund · Im Fall um die tödlichen Polizeischüsse auf einen 16-jährigen in Dortmund gibt es neue Erkenntnisse. Das Pfefferspray war offenbar abgelaufen.

Nach den tödlichen Schüssen aus einer Maschinenpistole auf einen 16-Jährigen wird gegen Polizeibeamte ermittelt.

Foto: dpa/Gregor Bauernfeind

Im Fall um die tödlichen Polizeischüsse auf einen 16-jährigen Flüchtling in Dortmund gibt es neue Erkenntnisse: Laut einem Bericht für den Rechtsausschuss des Landtags war das eingesetzte Pfefferspray seit April abgelaufen. Das Innenministerium habe ein „Wirksamkeitsgutachten“ in Auftrag gegeben, ob das Spray noch voll gewirkt habe. Zudem besitzen die Ermittler laut dem Bericht inzwischen ein Augenzeugenvideo, das allerdings erst nach den Schüssen beginnt.

Nach dem aktuellen Ermittlungsstand hatten die Beamten den mit einem Messer bewaffneten Jugendlichen zunächst mit Pfefferspray besprüht. Die Polizisten hatten nach eigenen Angaben bezwecken wollen, dass der Jugendliche das Messer fallen lässt. Das geschah aber nicht. Danach wurde der Jugendliche mit zwei Distanzelektroschockern, sogenannten Tasern beschossen. Es entstanden aber nach ersten Untersuchungen keine Elektroschocks, die den 16-Jährigen außer Gefecht gesetzt hätten.

Der Jugendliche lief mit dem Messer weiter. Wie er es genau hielt, ist laut dem neuen Bericht weiter unklar. Ein Polizist erschoss den Flüchtling letztlich mit seiner Maschinenpistole. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.

Der Rechtsausschuss sollte am Mittwochnachmittag über den aktuellen Stand der Ermittlungen informiert werden.

(dpa)