Fußball Turu ungeschlagen, SC West verliert

Sayin Ayas trifft für die Oberligafußballer kurz vor Schluss zum 1:1-Endstand.

Im Heimspiel gegen den FSV Duisburg sah es für Turu 80 längere Zeit nach der ersten Niederlage aus. Doch die Oberliga-Fußballer von „Paco“ Carrasco können sich in dieser Spielzeit einfach auf Sahin Ayas verlassen. Der Angreifer war sechs Minuten vor dem Apfiff wieder einmal zur Stelle und markierte mit seinem 15. Saisontor den 1:1-Endstand. „Wenn man sieht, mit welcher Rumpfelf wir heute aufgelaufen sind, können wir mit dem Unentschieden gut leben“, sagte der 27-Jährige nach der Partie.

Tatsächlich musste Turu-Trainer Paco Carrasco vor dem Anpfiff auch etwas Phantasie walten lassen, um eine schlagkräftige Startelf aufzubieten. Denn vor allem in der Defensive, die eigentlich das Prunkstück der Blau-Weißen ist, herrschte akute Personalnot. So gab Yannick Wollert unverhofft sein Debüt als Innenverteidiger an der Seite des ebenfalls angeschlagen ins Spiel gegangenen Anil Ozan. Der 25-Jährige Wollert, ein gelernter Flügelspieler, machte seine Aufgabe in ungewohnter Rolle ordentlich.

Turus neu formierter Defensivverbund war im ersten Abschnitt nur einmal nicht richtig im Bilde, und das hatte dann auch gleich gravierende Auswirkungen. Nach einem langen Pass aus der Duisburger Hälfte heraus, drangen die Gäste in den Turu-Strafraum ein. Und obwohl die Platzherren dort numerisch in Überzahl waren, bekamen sie doch keinen Druck auf den ballführenden Spieler. So war es dann Nermin Badnjevic, der einen Rückpass am Fünfmeterraum stehend mit einem trockenen Schuss unter die Latte zur Führung für den FSV verwertete (35.). Turus Keeper Mario Zelic, der erneut für Johannes Kultscher zwischen den Pfosten stand, war machtlos.

Es sollte jedoch das einzige Mal bleiben, dass der 22-Jährige Torwart hinter sich greifen musste. Die Gastgeber überstanden die eine oder andere brenzlige SItuation vor dem eigenen Gehäuse und schlugen dann durch ihren Torjäger zu. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld gelang Ayas in Nähe des Fünfmeterraums an den Ball. Der 25-Jährige behielt Ruhe und Übersicht und setzte den Ball unerreichbar für FSV-Schlussmann Seiya Ihara ins lange Toreck (84.).

Angesprochen auf diese letztlich entscheidende Aktion blieb Ayas bescheiden: „Wenn man als Stürmer einen Lauf hat, dann steht man in so einer Szene halt richtig und dann geht der Ball auch rein. Wir mussten heute alle einen Schritt mehr mit nach hinten machen als sonst. Das haben wir, denke ich, gut gemacht.“

30 gute Minuten
reichen nicht

Eine Woche nach der bitteren Derby-Niederlage gegen Turu 80 waren die Oberliga-Fußballer des SC West auf Wiedergutmachung aus. Im Auswärtsspiel beim Cronenberger SC hatten die Linksrheinischen die Chance, die Gastgeber auf Distanz zu halten und auf einen Nicht-Abstiegsplatz zu klettern. Zu Beginn sah es so aus, als könnte das Vorhaben gelingen. Die Gäste, die ohne die rotgesperrten Denis Sitter, Milan Senic und Maciej Zieba auskommen mussten, erwischten einen guten Start.

Schon nach zwei Minuten ließ Daud Gergery die Chance auf das 1:0 liegen. Eine Viertelstunde später machte der Offensivmann es dann besser: Er leitete sein Tor selbst ein, spielte einen Doppelpass mit Martin Wagner und verwandelte zur bis dahin verdiente 1:0-Führung. „In den ersten 30 Minuten haben wir ein super Spiel gemacht und sind verdient in Führung gegangen“, analysierte Wagner nach dem Spiel. Was danach passierte, gefiel dem Spielertrainer aber überhaupt nicht. Plötzlich waren die Cronenberger besser drin in der Partie, erspielten sich einige Chancen und kamen schließlich durch Luka Sola (35.) zum Ausgleichtreffer. Nur zwei Minuten später drehte Gianluca Giuseppe Cirillo (37.) das Spiel komplett.

„Was nach dem 1:1 passiert ist, war wie in einem schlechten Film. Wir waren nicht mehr so gallig und haben Zweikampfstärke und Kommunikation vermissen lassen“, kritisierte Wagner. „30 Minuten gut zu spielen, reicht in dieser Liga einfach nicht“. Auch nach dem Wiederbeginn fanden die Linksrheinischen nie richtig zurück ins Spiel. Die Gastgeber trieben das Ergebnis durch zwei weitere Tore von Sola und Cirillo (55. + 61.) sogar noch weiter in die Höhe.