Monheim Umbau des Sojus 7 rückt näher
Monheim. · Die Umbauphase soll am 18. Januar 2020 in Monheim beginnen.
Endstation Krautfabrik: Am 18. Januar 2020 geht in dem Fabrikgebäude an der Kapellenstraße unter dem Titel „letzter Halt vor der Endstation“ die vorerst letzte Veranstaltung über die Bühne. Dann macht das sozio-kulturelle Forum Sojus 7 für mindestens vier Monate zu. Denn bevor nebenan die Grube für den Neubau, die „Bluebox“, ausgehoben werden kann, muss die Krautfabrik, die kein richtiges Fundament hat, unterfangen werden. Anschließend wird auch das Café abgerissen. „Dann werden Tränen fließen“, vermutet der Leiter der Einrichtung, Christian Kaindl. Denn damit werden auch die Plakatwände, die von 30 Jahren Subkultur erzählen, und die mit Mosaiksteinen verzierte Theke untergehen. Ab Anfang Juni 2020 soll dann der Altbau über einen neuen Eingang, der zum Fachwerkhaus hin verlegt wird, wieder begehbar sein.
Dependance wird in Lokal am
Ernst-Reuter-Platz eingerichtet
Und damit während der vier Monate die vielen „Freiwillig Kulturschaffenden“, wie Kaindl die gut 60 Ehrenamtler nennt, nicht von Bord gehen, wird dem Sojus in einem Ladenlokal am Ernst-Reuter-Platz eine Dependance eingerichtet. „Da machen wird dann gemeinsam mit Achim Tang, dem Artist in Residence, ein paar unplugged Geschichten“, so Kaindl, der sich schon auf ganz neue Begegnungen im Berliner Viertel freut.
Der neue Saal im ebenerdig zur Kapellenstraße liegenden Neubau soll, was seine Größe angeht, weiterhin eine intime Atmosphäre zwischen Künstlern und Publikum gewährleisten. „Die Möblierung ist so mobil angelegt, dass wir maximale Flexibilität haben“, so Kaindl. Man werde sogar die Theke für eine große Tanzfläche verschieben oder die Bestuhlung erhöhen können.
Dem Sojus-Team soll das neue Gebäude in einem recht rohen Zustand übergeben werden, um es in die Lage zu versetzen, den Sichtbetonwänden mit Graffiti, Kunstwerken oder Plakaten den gewünschten robusten Charme zu verleihen. Eine Treppe und ein Aufzug führen zum Erdgeschoss, wo sich das neue Café, Probenräume und ein Veranstaltungsraum befinden. Über einen kleinen Hof gelangt der Besucher zum Altbau. Der alte Konzertsaal wird zum Innenhof, indem das Dach weggenommen wird und die ursprünglichen Fensteröffnungen durchbrochen werden.
Fachwerkhaus kann nur eingeschränkt genutzt werden
„Ein Außenbereich mit Sicht- und Akustikschutz – das hat uns immer gefehlt“, so Kaindl. An dem Hof schließen sich überdacht eine Werkstatt an und weitere Probenräume, ein Tonstudio sowie eine Teeküche, die den Künstlern als Treffpunkt dienen soll. Das benachbarte Fachwerkhaus kann wegen der geringen Raumhöhen nur eingeschränkt als Büro genutzt werden.
Während der viermonatigen Schließung wird das Sojus 7 aber mit Outdoor-Veranstaltungen Präsenz zeigen.