Scharfe Strafe Venlo ruft deutsche Einkaufstouristen zur Disziplin auf
Venlo · Scharen von Einkaufstouristen fahren üblicherweise am Himmelfahrtstag aus NRW in die Niederlande. Vergangenes Wochenende war es in Venlo bereits so voll, dass die Stadt im Notfall auch abriegeln würde.
Die niederländische Stadt Venlo rechnet für den Himmelfahrtstag einen Ansturm von deutschen Einkaufstouristen und hat wegen Corona zur Disziplin aufgerufen. Für einen vergnüglichen Familienausflug sei es noch zu früh. Besucher sollten alleine kommen, gezielt einkaufen und dabei auf jeden Fall Abstand halten, sagte ein Sprecher der Stadt am Mittwoch. „Kaufen Sie also sehr planvoll ein und kommen sie nur ALLEINE“, hieß es in einem Aufruf der Stadt. Auch die Niederländische Grenzstadt Roermond hat für Donnerstag stärkere Kontrollen angekündigt und noch mal auf geltende Regeln hingewiesen.
Gruppen, die nicht einer Familie angehörten und ohne Abstand unterwegs seien, drohe pro Person ein Bußgeld von 390 Euro, hieß es in Venlo. Sollte es trotz des Appells zu voll werden, werde die Stadt Parkplätze und Parkhäuser schließen oder auch Zufahrtsstraße abriegeln, sagte Sprecher Robert Bouten: „Bei Bedarf können Straßen vorübergehend gesperrt werden, so dass keine neuen Besucher einfahren können.“
Auch Roermond zieht diesen Schritt notfalls in Betracht, wie Sprecher Remco Hochstraten sagte. Aber die Stadt gehe nicht davon aus, dass es zu voll werde. An Sonntagen und an Christi Himmelfahrt sind die Geschäfte in den Niederlanden geöffnet. Der Himmelfahrtstag gehört nach Angaben von Venlo zu den Spitzentagen, an denen viele Deutsche in Venlo einkaufen.
Venlo reagiert mit seinen Maßnahmen auf Erfahrungen am vergangenen Sonntag: Viele Deutsche seien offensichtlich auch deshalb gekommen, weil sie in den Niederlanden ohne Schutzmaske einkaufen könnten, sagte Sprecher Bouten. Die wichtige Regel in den Niederlanden gegen die Ausbreitung des Coronavirus sei der Abstand von eineinhalb Metern. Die Stadt sei vergangenen Sonntag aber zu voll gewesen.
Besucher sollen in beiden Städten in den Einkaufsstraßen so weit wie möglich auf der rechten Seite gehen, vorzugsweise mit Karte oder Handy bezahlen und bei Erkältung lieber ganz zu Hause bleiben. Deutsche Besucher sollten sich nicht in falscher Sicherheit wähnen, nur weil sie jenseits der Grenze keine Maske tragen müssten: „Man muss begreifen, dass auch hier Corona ist“, sagte Bouten.