Kampf für Tarifverträge Verdi ruft zu mehrtägigem "Adventsstreik" bei Amazon in NRW auf

Düsseldorf · Bei Amazon in NRW wird in dieser Woche gestreikt, die Gewerkschaft Verdi hat dazu aufgerufen. Die Zeit vor Weihnachten ist für Amazon traditionell eine der umsatzstärksten Zeiten des Jahres.

Ein Mitarbeiter von Amazon steht mit einer Verdi-Warnweste mit dem Slogan: „Für bessere Tarife“ darauf vor dem Amazon-Logistik-Zentrum in Werne.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Mit einem "Adventsstreik" an zwei Standorten in Nordrhein-Westfalen will die Gewerkschaft Verdi das Weihnachtsgeschäft des Online-Versandhändlers Amazon stören. Seit Mitternacht sind die Beschäftigten an den Standorten Rheinberg und Werne aufgerufen, bis einschließlich Samstag die Arbeit niederzulegen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Verdi fordert seit Langem einen Tarifvertrag für die Amazon-Beschäftigten.

Laut Unternehmenssprecher Thorsten Schwindhammer, sei die Arbeit in den Logistikzentren jedoch ohne Einschränkungen angelaufen. Pakete würden rechtzeitig bearbeitet und kämen pünktlich an.

Bereits Ende November hatten Amazon-Beschäftigte mit mehrtägigen Streiks rund um die Schnäppchentage "Black Friday" und "Cyber Monday" ihre Forderungen nach einem Tarifvertrag unterstrichen.

Verdi kämpft seit Jahren dafür, dass die Amazon-Beschäftigten einen Tarifvertrag bekommen und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden. Der Onlineriese Amazon weist die Vorwürfe stets zurück und argumentiert, das Unternehmen sei auch ohne Tarifvertrag "ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber" und zahle am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich sei. Darüber hinaus gebe es zahlreiche Zusatzleistungen.

Nach Angaben des Unternehmens gibt es in Deutschland 13.000 fest angestellte Mitarbeiter in den insgesamt 13 Logistikzentren, hinzu kommen Saisonkräfte während der Weihnachtszeit.

(AFP)