Prozess am Landgericht Vergewaltigung vor Club in Herford: Anklage verlesen

Bielefeld · Sie feierte mit einer Freundin bis spät in die Nacht. Als sie ihre Getränke nicht bezahlen kann, bietet ihr ein 18-Jähriger seine Hilfe an. Dann kommt es laut Staatsanwaltschaft zu Vergewaltigungen.

Beim Beginn im Prozess um den Vorwurf einer Vergewaltigung vor einem Club in Herford steht einer der beiden Hauptangeklagten (M) neben seinen Anwälten.

Foto: Guido Kirchner/dpa

Mit der Verlesung der Anklage hat am Landgericht Bielefeld ein Prozess um eine Vergewaltigung vor einem Club in Herford begonnen. Demnach sollen zwei heute 19-jährige Männer in der Nacht auf den 24. August 2024 eine damals 18-Jährige in einem Auto wechselweise vergewaltigt haben, während fünf weitere Männer und eine Frau auf dem Parkplatz einen Sichtschutz bildeten und sich gegenseitig anstachelten.

Die Angeklagten im Alter zwischen 17 und 20 Jahren kündigten am ersten Verhandlungstag an, sich vorerst nicht zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft zu äußern. Das Opfer selbst war bei der Verlesung der Anklage nicht im Gerichtssaal. Die Frau tritt als Nebenklägerin auf. Zwei der acht Angeklagten sind derzeit in Untersuchungshaft.

Laut Staatsanwaltschaft war die junge Frau mit einer Freundin in dem Club feiern. Gegen 4.30 Uhr wollte sie nach Hause, konnte aber an der Kasse ihre Getränke nicht bezahlen. Als Pfand gab sie ihr Handy ab. Einer der Angeklagten bot ihr den Angaben zufolge daraufhin an, dass sie mit seinem Smartphone ihre Mutter anrufen könne. Weil das Handy jedoch im Auto lag, ging der damals 18-Jährige mit der Frau auf den Parkplatz zum Fahrzeug, wie es hieß.

Dort kam es laut den Ermittlungen zu wechselweisen Vergewaltigungen mit einem weiteren Angeklagten. Die anderen Männer und eine Frau stellten sich demnach zum Sichtschutz auf den Parkplatz hinter das Fahrzeug und auf die Seite. Sie stachelten die mutmaßlichen Vergewaltiger laut Anklage mit Rufen an, zwei filmten das Geschehen mit ihrem Handy. Nach Überzeugung der Anklage wurde die Frau über eine Stunde lang mehrfach vergewaltigt und dabei verletzt.

Bis Juli 2024 hat das Landgericht 21 weitere Verhandlungstermine angesetzt.

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(dpa)