Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ Shopping-Komödie mit Lokalkolorit
Vorst „ · Die Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ steckt mitten in den Proben für das neue Stück „Kaufhaus in Trouble“. Am 26. Oktober ist die Premiere. Der Vorverkauf startet am kommenden Samstag. Was die Zuschauer erwartet.
Die Rückwände müssen jetzt noch gestaltet werden, und bei der Umkleidekabine fehlt noch der Vorhang, aber ansonsten sieht es doch gut aus, unser ,KDVO’“, sagt Christoph Zeletzki, der mit aufgeschlagenem Textbuch vor der aufgebauten Bühnendekoration Platz genommen hat. Im Probenraum der Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ der Kolpingsfamilie Vorst ist das „Kaufhaus der Vorster“, kurz KDVO genannt, entstanden. Seit Mitte Juni trägt der Probenraum das Outfit für das neue Stück der Laienspielgruppe. Zu diesem Zeitpunkt sind die Proben von „Kaufhaus in Trouble“ angelaufen“. Es handelt sich um einen Shopping-Komödie in drei Akten von Winnie Abel, wobei „wir natürlich Lokalkolorit hereingemischt haben“, wie Zeletzki verrät. Am Samstag, 26. Oktober, steht die Premiere im Haus Vorst an, der insgesamt fünf weitere Aufführungen in Vorst und in der Josefshalle in Anrath folgen.
Kleiderständer mit Bügeln, an denen Kleidungsstücke hängen, eine Schneiderpuppe, die Dessous trägt, Regale, in denen sich Schuhkartons, Jeans und Pullover stapeln sowie auch Regale, die mit Porzellan, Glas und Dekorationsgegenständen bestückt sind, füllen den Raum. Dazu kommt der Kassenbereich samt Kasse und Scanner, zu dem auch der obligatorische Wühltisch, sehr gut bestückt, gehört. Die drei Wände der Umkleidekabine ragen in die Höhe und geben den Blick auf einen Stuhl frei. Dazu kommt eine weitere Sitzgelegenheit für Kunden. Durch das Bühnenbild, das nahezu den kompletten Probenraum einnimmt, schieben sich immer mehr Darsteller in Richtung der langen Eckbank, wo man Platz nimmt.
Proben laufen
zurzeit auf Hochtouren
Unter viel Gelächter probiert Stefanie Kaczikowski ihre Perücke mit den Rastalocken an, die sie in ihrer Rolle als Klima-Kleberin Emma trägt. Details zu den Outfits, die bei den Aufführungen getragen werden, machen die Runde. „Ich wollte heute den zweiten Akt einmal komplett durchspielen und – wenn wir es schaffen – auch den dritten Akt dazu nehmen. Die Stellproben sind heute wichtig“, kündigt Zeletzki an und läutet damit den Probenbeginn ein.
Maria Jansen, die die etwas vergessliche Verkäuferin Suse spielt, nimmt am Wühltisch ihre Position ein. Mit großen Schritten nähert sich Stephanie Floeth in der Rolle der Kollegin Karina. Das Gespräch, wie man Kunden in das KDVO locken könnte, zeigt die Problematik ganz deutlich: Das KDVO steht kurz vor der Insolvenz. Es mangelt an Kunden. Doch die beiden Verkäuferinnen sind nicht auf den Kopf gefallen und haben jede Menge Ideen, wie man dem angekündigten Unternehmensberater ein Schnippchen schlagen kann.
„Kinders, wie sieht es denn hier aus!“ Mit dem lauten Ausruf tauscht Uli Leusch als Filialleiter Bert Kühler hinter den beiden auf. Zeletzki unterbricht kurz. „Wenn du das gesagt hast, schau dich noch mal ausgiebig um, schließlich haben die beiden umdekoriert“, sagt der Regisseur. Martin Losberg nutzt die kurze Unterbrechung für eine Frage. „Komme ich besser von links oder von rechts rein?“, möchte Losberg wissen, der als Unternehmensberater Carsten Maschmaurer agiert. Die Entscheidung fällt für links.
Mit den Textbüchern in der Hand, geht es weiter. Zwar sitzt das Gros der Sätze bereits gut, aber ab und zu ist doch noch einmal der Blick ins Buch nötig. Alle sind hoch konzentriert bei der Arbeit. Immer wird gemeinsam überlegt, wie ein Schlagabtausch noch effektiver in Szene gesetzt werden kann, wobei Zeletzki immer wieder an die Kreativität der Schauspieler appelliert. Es geht darum, das Stück gemeinsam zu entwickeln und es damit zu einem der Auftritte zu machen, die die Laienspielgruppe seit Jahrzehnten auszeichnet.
Das Theaterstück Nummer 33 soll sich nahtlos in die Reihe seiner Vorgänger einordnen. Dass es gerade die vielen Kleinigkeiten sind, die ein Stück ausmachen, zeigt die Probe deutlich. Immer wieder wird überlegt, wie eine Pointe optimal rüberkommt. Eine Situation darf gerne überspitzt sein, aber auch nicht zu viel Übertreibung beinhalten. Dass dies oftmals ein Drahtseilakt ist, wissen alle. Stehlen, wie es Franz Moerschen alias Martin Düker machen soll, ist so keine einfache Aufgabe. Und auch als fingierte Kundin Samira, die Rolle von Anne Germes, kommt es nicht nur darauf an, dass man seinen Text kann.