Wahlkampf 2021 Warum NRW so wichtig für die Bundestagswahl ist
Düsseldorf · Alle Parteien schielen auf NRW - auch bei der Bundestagswahl. Warum das Bundesland entscheidend für den Ausgang der Wahl am 26. September sein kann.
Nordrhein-Westfalen spielt als einwohnerstärkstes Bundesland für alle Parteien eine wichtige Rolle bei der Bundestagswahl. Von rund 60,4 Millionen Deutschen, die am 26. September dazu aufgerufen sind, leben 12,9 Millionen in NRW. Für einen der Wahlkämpfer wäre Rückhalt aus dem Heimatland besonders willkommen: Mit Armin Laschet tritt der NRW-Ministerpräsident für die Union als Kanzlerkandidat an.
Etwa 635 000 junge Deutsche in NRW dürfen nach Angaben des Landeswahlleiters zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl mitabstimmen. Insgesamt stellen sich hier 1016 Männer und Frauen in 64 Wahlkreisen dem Bürgervotum. Von 22 Parteien wurden Direktkandidaten zugelassen. CDU, SPD, FDP und Grüne sind in allen Wahlkreisen vertreten. Darüber hinaus kandidieren 31 Parteilose.
Mit der Erststimme wird entschieden, wer als Direktkandidat aus dem örtlichen Wahlkreis in den Bundestag einzieht: Hierfür stehen allein aus NRW 665 Bewerber bereit. Darüber hinaus kann eine Zweitstimme für die Landesliste einer Partei abgegeben werden. Der bundesweite Anteil dieser Stimmen entscheidet, wie stark eine Partei später im Bundestag vertreten ist. In die Sitze, die einer Partei demnach zustehen, werden die Direktmandate eingerechnet. Um die Zweitstimme bewerben sich in NRW 27 Landeslisten mit 706 Bewerbern.
Laschet hat sich in seinem Heimatkreisverband Aachen nicht um ein Direktmandat beworben und kann damit nur über die Landesliste in den Bundestag einziehen. Bei der Bundestagswahl 2017 wurden allerdings nur vier Plätze über die NRW-Landesliste vergeben.
Wer aus NRW tatsächlich in den Bundestag einziehen wird, kann der Landeswahlleiter erst bekanntgeben, nachdem der Bundeswahlleiter das vorläufige amtliche Endergebnis für Deutschland mitgeteilt hat. Bei der Bundestagswahl 2017 holte die CDU mit 32,6 Prozent hier die meisten Zweitstimmen (CDU bundesweit 26,8). Die SPD schnitt in NRW mit 26 Prozent deutlich besser ab als im Bund (20,5). Auch die FDP errang hier mit 13,1 Prozent mehr (10,7). Die Grünen erhielten in NRW 7,6 Prozent (8,9), die Linke kam auf 7,5 (9,2). Die AfD schnitt hier mit 9,4 Prozent unterdurchschnittlich ab (12,6). Die Wahlbeteiligung lag in NRW mit 75,4 Prozent etwas unter dem bundesweiten Wert (76,2).