NRW Wenig Interesse an Politiker-Fragestunde

Meerbusch · Bei einer Podiumsdiskussion stellten sich Vertreter von CDU, SPD, Grüne und Linke den Fragen der jungen Gastgeber. Viel Publikum kam nicht.

Quentin Jörgens, Niklas Geppert, Ulla Bundrock-Muhs und Noah Mihan Nejad mit den Kandidaten Philipp Einfalt, Ansgar Heveling, Katharina Voller und Bürgermeister Christian Bommers (v.l.) vor der Diskussion

Foto: Anke Kronemeyer

Afghanistan, innere Sicherheit, Coronapolitik, Klimaschutz, Wohnbau, Steuern und Rente: Die Themen, über die die Jugendlichen mit ihren vier politischen Gästen diskutierten, waren breit gefächert. Im Vorfeld der Veranstaltung in der Nikolausschule in Osterath hatte Ulla Bundrock-Muhs von der Querkopf-Akademie alle Details mit ihren jugendlichen Mitstreitern besprochen.

Die Fragen stellten – nach einem Grußwort von Bürgermeister Christian Bommers – Quentin Jörgens und Noah Mihan Nejad, später auch Leonie Kanders. Eingeladen waren alle Parteien, die am 26. September für den Bundestag kandidieren, Die Kandidaten von FDP und AfD aber kamen nicht zur Diskussion.

Und so diskutierten Ansgar Heveling (MdB, CDU), Katharina Voller (Grüne, Ratsfrau aus Kaarst), Philipp Einfalt (SPD, Krefeld) und Julia Suermondt (Linke, Ratsfrau aus Krefeld) mit den politisch interessierten Jugendlichen und gaben ihre Statements zu den abgefragten Themen ab. Die Runde wurde direkt aus der Nikolausschule gestreamt, so dass Interessierte sie auch von zu Hause mitverfolgen konnten. Wie viele das aber gemacht haben, stand am Tag danach noch nicht fest.

Zum jungen Organisationsteam gehörte auch Niklas Geppert. Sein Job war der Faktencheck. Ab und zu haute er auf seinen roten Buzzer, um eine der Aussagen der Kandidaten direkt auf seinen Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Danach hatten die Politiker mal recht, mal nicht…

Gewöhnungsbedürftig für alle war der nassforsche und eher unhöfliche Ton des einen Moderators: Noah Mihan Nejad drängte die Diskutanten immer zur Eile („bitte schnell antworten“, „bitte nur eine Minute“, „bitte nur ein bis zwei Sätze“) und schrieb ihnen sogar die Art ihrer Antwort vor: „Bitte nur in Hauptsätzen.“ Als er sich dafür entschuldigte, die Kandidaten zu Beginn der Diskussion nicht ordentlich vorgestellt zu haben, wurde diese Vorstellrunde auf Bitten eines der wenigen Zuschauer am Ende nachgeholt.

Die Diskussionsrunde fand nur wenig öffentliches Interesse. Vor allem Jugendliche, für die die Veranstaltung ja hauptsächlich organisiert war, fehlten. „Dabei haben wir alle angesprochen“, erklärte Ulla Bundrock-Muhs enttäuscht. Auch wenn diese Veranstaltung kein großer Erfolg war, will sie mit ihrer Querkopf-Akademie – mit der sie sich auch mit Erfolg für den Skaterpark in Strümp einsetzt – zur Landtagswahl im Mai 2022 erneut alle Kandidaten einladen, die dann wieder von Jugendlichen befragt werden.