Verkehr Wenn die Parkplatzsuche im Zooviertel zum Geduldsspiel wird

Zooviertel. · Immer mehr Anwohner ärgern sich über Falschparker und fehlende Haltebuchten. Können die Umbaupläne für das Stadion Abhilfe schaffen?

Thomas Strohecker ist auf einen Stellplatz angewiesen.

Foto: Strohecker

Die Nordstadt, insbesondere der Ölberg, neuerdings auch verstärkt die Mirke, oder Teile der Südstadt: Quartiere, in denen die Parkplatzsuche zum Glücksspiel wird und viel Geduld von den Anwohnern verlangt, gibt es einige und nicht nur in Elberfeld. Davon kann auch Thomas Strohecker ein Lied singen. Der Unfallchirurg und Oberarzt im Krankenhaus Herdecke wohnt an der Freyastraße im Zooviertel - und darauf angewiesen, schnell an seinem Auto zu sein. Direkt am Haus gibt es aber keinen Stellplatz. „Das ist bei vielen Bewohnern hier der Fall. Die wenigsten haben einen eigenen Stellplatz oder eine Garage“, erzählt er. Um einen Parkplatz zu finden, muss er oft lange um den Block fahren. „Das kann eine Weile dauern.“

Manchmal muss er sogar auf einen Parkplatz in Sonnborn ausweichen, was einen langen Fußweg zur Folge hat. Das Problem, betont er, seien aber nicht vorrangig die Autos der Zooviertel-Bewohner, sondern die auswärtigen Besucher, zum Beispiel am Zoo oder bei WSV-Spielen.

Durch Corona habe sich die Situation etwas verbessert – weil einfach weniger Betrieb ist, der Zoo zum Beispiel gar nicht so viele Besucher einlassen darf. Trotzdem müsse jetzt über eine Lösung nachgedacht werden, da die Beschränkungen durch Corona sicherlich auch irgendwann wieder aufgehoben werden, sagt Strohecker. „Aktuell hat der Verkehr schon wieder zugenommen.“ Im unteren Teil des Zooviertels haben die Leute schon wieder größere Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden.

Corona sorgt aktuell für eine kleine Entspannung

Der Mediziner fordert wie viele ein Konzept zum Parken und zum Verkehr. Auch ein Parkhaus im Zuge des Stadionumbaus wäre eine Option.

„Ein Verkehrskonzept für das Zooviertel ist überfällig“ - das sagte Bernd Udo Hindrichs, Vorsitzender des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck bereits vor ziemlich genau zwei Jahren - als über eine Verlegung der Buslinie aufgrund der Falschparker diskutiert wurde. Ein falscher Ansatz, sagte Hindrichs damals. Man müsse die Gesamtsituation in den Blick nehmen. Und schon damals ärgerten sich er und andere im Stadtteil, dass außer viel Gerede bis dato kaum etwas passiert war. Und das sei im Prinzip auch der Stand von heute, erklärt der scheidende Vereinsvorsitzende, der bekanntermaßen in Zukunft etwas kürzertreten will. Die Verkehrssituation bleibe aber sicher ein Thema, betont er. Natürlich spielten auch die Pläne für das Stadion eine Rolle, die auch den Bau eines Parkhauses beinhalten. „Davon kann das Konzept aber nicht allein abhängen“, kritisiert Hindrichs. Die Probleme gebe es schließlich schon länger.

Dass, so ist rund um den Zoo zu hören, die Corona-Pandemie aktuell für eine kleine Entspannung gesorgt habe – Zoo und Stadion haben weniger Besucher – dürfe auch keine Entschuldigung sein. „Der Verkehr wird auch schon wieder mehr“, sagen Anwohner. est