Innenstadtentwicklung Barmer Pflaster wird früher fertig als angekündigt

Barmen · Bauabschnitt II in den Seitenstraßen des Werth lief zügig. Ab September werden nur noch Restarbeiten erlddigt.

Derzeit wird in der Concordienstraße gearbeitet.

Foto: ja/Otto Krschak

Mit „März bis Dezember 2020“ hatte die Stadt die Bauzeit angegeben für die Pflasterung von Nebenstraßen des Werth im zweiten Bauabschnitt. Jetzt werden die Arbeiten voraussichtlich schon Ende August/Anfang September beendet sein.

„Wir haben großzügig geplant, weil es in Innenstädten immer Überraschungen gibt“, erklärt Stefan Lederer, Leiter der Abteilung Straßenerhaltung, -instandsetzung und -erneuerung bei der Stadt. Überraschungen habe es zwar auch gegeben, insgesamt seien die Arbeiten aber zügig gelaufen.

Aktuell wird die
Concordienstraße gepflastert

In einem ersten Bauabschnitt hatten schon die Schuchardtstraße, Rolingswerth und Heubruch sowie die Lindenstraße das neue helle Pflaster erhalten. Im zweiten Bauabschnitt waren jetzt weitere kleine Straßen an der Reihe. Abgeschlossen sind die Arbeiten auf der Adolf-Röder-Gasse, der Eugen-Rappoport-Straße. Am Heubruch im Durchgang zum Johannes-Rau-Platz sind die Steine gelegt, es fehlt aber noch die Fugenfüllung aus feinkörnigem Split. Deshalb ist der Bereich noch abgesperrt. Aktuell wird auf der Concordienstraße gearbeitet. Das Pflaster dort soll Ende August liegen.

Dann fehlen nur noch Restarbeiten, unter anderem auf der Kleinen Flurstraße, die zum Teil schon ein neues Pflaster hat. Hier hatte es zwei der erwarteten Überraschungen gegeben. Zum einen liegt die Fernwärmeleitung dichter unter der Oberfläche als erwartet, die zwölf Zentimeter hohen Steine passen nicht mehr. Daher muss die Leitung noch tiefer gelegt werden. Und der Keller des dm-Markts ragt weiter als erwartet in den Untergrund der Straße hinein. Da fehlen noch Abdichtungsmaßnahmen. Diese Arbeiten sollen im September und Oktober erfolgen. Zum Schluss sollen auch noch Bäume an der Kleinen Flurstraße gepflanzt werden. An allen Straßen stehen auch noch Feinarbeiten jeweils vor den Hauseingängen aus, wo kleinere Steine verlegt werden. Das werde aber nicht zu Behinderungen auf den Straßen führen, verspricht Stefan Lederer.

Über Behinderungen durch die Arbeiten klagt Noyan Eronc, Inhaber des Restaurants Simitçi Dünyasi (Sesamkringelwelt) am Heubruch: „Hier wurde monatelang gebaut für ein paar Steine“, ärgert er sich. Als sie im Mai nach der Coronaschließung wieder öffnen konnten, habe es geheißen, dass die Baustelle nur noch zwei Wochen dauere. „Tatsächlich waren sie am 2. Juni fertig. Wir dachten, jetzt können wir verdienen“, berichtet Eronc. „Aber dann haben die die Steine wieder ausgegraben.“ Mehrmals hätten die Arbeiter den Bereich neu gemacht.

Stefan Lederer erklärt, dass bei den ersten Arbeiten tatsächlich die Fugen zu breit gewesen seien. Deshalb hätten die Steine neu verlegt werden müssen. Und beim Übergang zum neuen Pflaster des ersten Bauabschnitts sei es besonders knifflig geworden. Daher musste das Pflaster in diesem Bereich sogar ein zweites Mal neu gemacht werden.

Noyan Eronc klagt, der Baulärm habe Kunden von seinem Außenbereich vertrieben. Er habe 60 bis 70 Prozent weniger Umsatz gemacht. „Das war schlimmer als Corona.“ Bei der Stadt habe er sich per Mail beschwert, aber keine Antwort erhalten. Jetzt überlegt er, ob er Schadenersatz verlangt.

Unebenheiten durch unterschiedlich hoch ragende Steine, die andere an dem neuen Pflaster beklagt hatten, erklärt Lederer als normal. Ein bis drei Millimeter Toleranz seien zugelassen. Dennoch werde gegebenenfalls in zwei bis drei Jahren nachgebessert.