Achtes Kind in der Wuppertaler Babyklappe gefunden
Wuppertal. Zum achten Mal ist die Babyklappe auf dem Gelände der Wuppertaler St. Anna-Klinik an der Vogelsangstraße genutzt worden. Wie die Caritas am heutigen Dienstag mitteilt, wurde in den ersten Morgenstunden am 18. Juni ein Neugeborenes in das anonyme Wärmebettchen abgelegt.
Wenige Minuten später löste - wie vorgesehen - der Alarm auf der Intensivstation aus, Ärzte und Krankenschwestern kümmerten sich dann um das Kind. Heute, eine Woche später, ist das Baby gesund. Es wurde zwischenzeitlich in die Obhut einer Bereitschaftspflegefamilie gegeben.
Doch damit ist der Fall nicht abgeschlossen. Denn die Mutter hat ab dem Ablagedatum acht Wochen lang die Möglichkeit, das Baby wieder an sich zu nehmen, bevor das Adpotionsverfahren eingeleitet wird. Ein Brief, der dieses Verfahren in mehreren Sprachen erklärt, liegt immer in der Babyklappe bereit - und wurde bisher auch immer von den Müttern mitgenommen. Dieses Mal jedoch nicht. Nun hofft die Caritas, dass die Mutter auf anderem Wege informiert wird - und sich eventuell noch meldet. "Eine erste Beratung kann auch anonym geschehen", erklärt Kornelia Fazel, Leiterin der Caritas-Schwangerenberatung esperanza. Kornelia Fazel bietet auch ihre Handynummer als Kontakt für die Mutter an: 0173 / 2564206.
Mit dem jetzt gefundenen Baby wurde die Babyklappe in diesem Jahr schon zum zweiten Mal genutzt. Das letzte Kind war erst am 1. Mai in das Bettchen gelegt worden. Die Babyklappe bietet Müttern seit 2004 eine Möglichkeit, ihr Neugeborenes anonym abzugeben. esk